Montag, 2. September 2013

Reise in die Vergangenheit

Bei all der Aus und Umräumerei fällt nicht nur Zeug an, das locker entsorgt werden kann. 
 Ab  und an taucht auch die eine oder andere Kiste mit bedeutsamen Dingen, Relikten auf... so auch heute.

 

 Ich habe die Dinge aus ihrem staubigen Behältnis befreit, sie etwas gesäubert und in meine Erinnerungsecke ( in meiner Werkstatt) mitgenommen 


Die beiden Bunzlau-Tippel habe ich von meiner ehemaligen Vermieterin zu Beginn der 80er Jahre geschenkt bekommen.

Bei jedem Besuch durfte ich mir bei der verwirrten, alten Dame einen Gegenstand aussuchen und mitnehmen. 
Gertrud hat diese Becher in den Trümmern des 2.Weltkriegs gefunden, es waren die einizigen Tassen, die sie in jener Zeit besaß.


Später habe ich Getrud zusammen mit der ganzen Hausgemeinschaft gepflegt, bis sie, wie es ihr Wunsch war, friedlich zu Hause von dieser Welt gehen konnte.

Die handgemachten Indianerschuhe hat meine Mutter für meinen damals 8 jährigen Sohn in stundenlanger Arbeit hergestellt. Er sollte sich für ein Schulprojekt als Indianer verkleiden. Es waren die allerschönsten Schuhe.


Das kleine Etwas ist eine Eule, die mir die ca. 4 jährige Jella getöpfert und zum Geburtstag geschenkt hat.

 

Und dieses hier ist die Brille von meinem Urgroßvater. Er starb im 2. Weltkrieg auf der Flucht aus Ostpreußen, und liegt in irgendeinem ostpreußischen Garten begraben.


Meine Mutter hat die Brille als Erinnerungsstück an sich genommen, und mir später gegeben.  Der Urgroßvater war ein besonderer Mensch. Er machte Musik, war sportlich, herzlich und kreativ. 


 Von Beruf ist er Holzbildhauer gewesen, nicht mal ein unbekannter, sondern ein gefragter Mann. Noch heute existieren einige größere Arbeiten von ihm im jetzigen Kaliningrad.

Irgendwie bin ich sehr stolz auf ihn, den Künstler....schade, daß ich ihn nie kennenlernen konnte.

 Das ist schon einen ganze Menge Leben !

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