Donnerstag, 3. Juli 2014

Ab in die Botanik

Nachdem die letzten Wollfärbungen mit Pflanzen mir doch recht gut gefallen, habe ich auf den Hunderunden und bei anderen Gelegenheiten nach Färbepflanzen Ausschau gehalten.


Zwar interessiert mich dieses Thema schon geraume Zeit , aber im Moment intensiviert sich die Beschäftigung mit heimischer Flora.
 Na klar, ist ja auch Sommer !



 Wer mit Pflanzen färben möchte, sollte sie sicher erkennen können.
War es vielleicht nicht so schlimm, irgendein, auf dem Flohmarkt billig gekauftes Garn mit einem Pflanzensud in eine grau-braune Matsche zu verwandeln, so ist mir doch mein selbstgemachtes Garn die Mühe wert, auch ein schönes Ergebnis zu erzielen.

Kurz gesagt, ich lern was über Blümchen ! Und über Blättchen, und über Bäume.
Ein praktischer Ansatz. Ich sehe eine Pflanze und schaue dann nach, um welches Gewächs es sich handelt. 

Ist es färbegeeignet ? 
Wäre es überhaupt in ausreichender Menge vorhanden, ohne Raubbau zu betreiben ?
Ist es möglicherweise eine geschützte Pflanze ?
Kann ich diese Pflanze im Garten anbauen ? 

Eine informative Broschüre über einheimische Färbepflanzen kann man sich hier kostenlos schicken lassen. Und dies ist auch eine sehr interessante Seite.

Und welche Verwendung gibt es noch für diese Pflanze ?  
So komme ich  vom Hölzchen auf Stöckchen, oder vom Blättchen aufs Blütchen....  


 In den letzten Tagen habe ich schon mal ein Öl mit Johanniskrautblüten angesetzt, das gegen Prellungen, Verstauchungen und auch gegen schlecht heilende Wunden helfen soll. Es reift nun in der Sonne, bis der rote Farbstoff in das Öl gewandert ist. Das Rezept ist von hier.


 Ein kleines Glas mit Königskerzenblüten soll ein Gleiches bewirken.


 Ich habe über die rituelle Bedeutung der Beifuß-Pflanzen gelesen, Rosenessig angesetzt, und einfach mal einen schönen Wiesenblumenstrauß gepflückt.

 Denn nachdem ich ursprünglich Skrupel hatte, die schönen Glockenblumen zu pflücken, habe ich gesehen, daß am nächsten Tag die Randstreifen der Felder einfach gemäht worden sind, und mir doch ein paar dieser wunderschönen Blüten, die nicht zum Färben geeignet sind, mit nach Hause genommen.


 Und so lernt es sich, jeden Tag ein bisschen. Aus meinen Pflanzenbüchern und aus dem Internet. 


Viele schöne Kräuterseiten habe ich gefunden. Zu viel, um alle zu benennen.  Und gerade merke ich auch, daß meine Berichterstattung hinter meinem Leben herhinkt... ich möchte das Bloggen nicht aufgeben, dennoch bleibt alles bruchstückhaft.
 In den nächsten Wochen werde ich ungewöhnlich viel arbeiten müssen, die vergangenen Wochen waren mit wichtigen und schönen, privaten Dingen angefüllt.

Leben eben. 

Mal sehen, wieviel Zeit mir da für den Blog bleibt.

Eine Freude zum Schluss. Als ich gestern morgen auf die Diele kam, sah ich gerade noch, wie eine ältere Nachbarin vom Hof huschte.

Sie hat mir eine große Schale voll mit Rosenblättern, aus ihrem mit Hingabe gepflegten Garten, vor die Tür gestellt. 


Vor kurzem haben wir darüber gesprochen, daß ich Wolle mit Pflanzen färbe.  Nun hat sie die Blütenblätter alle aufgehoben und mir gebracht. Ich habe mich sehr darüber gefreut, heisst es doch, daß ich akzeptiert werde.  

So meine Lieben, und jetzt ab in die Botanik.

Ganz kleiner Nachtrag : dieses ist mein 500 ster Post und soeben ist Aufruf Nummer 100. 000   über diesen Blog hinweggezogen.

                                Danke !

1 Kommentar:

  1. Was hast du ein Glück mit so einer lieben Nachbarin, Gitta. Das ist mit Sicherheit mehr als nur ein Beitrag zum Färben. Lass es mit Ruhe angehen, hier ist auch die Luft raus und alle ersehen den Beginn Ferien. Freue mich auf dein Zurückkommen aus der Botanik, mit allem drum und dran, Birgit

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