Donnerstag, 15. Oktober 2015

Gdansk - eine Kurzgeschichte


Eine sehr kurze Kurzgeschichte. 
 Nach der chaotischen Hinfahrt sind mir von meinem Aufenthalt nur noch knapp zwei Tage geblieben. Und ich will nicht unnötig die Heldennummer abziehen. Ich WAR nach der schlaflosen Bahnnacht sehr müde und angeschlagen. Und in einem solche Zustand lernt man nicht gern Leute kennen. Und auch keine Städte. Sondern Betten, Schlafgelegenheiten, Sofas. Und dann ist es egal ob sie in New York, Paris oder Danzig stehen.


 
Touristisch hat Danzig, oder korrekt Gdansk wohl Einiges zu bieten. Schiffe und den alten Speicher und Straßenzüge, die aus Andenkenständen bestehen.
Schöne Häuser, die, obwohl allesamt nach dem Krieg neu erbaut, alt und verwittert aussehen. 

Leider hält sich mein Interesse für Touristenattraktionen in Grenzen. 

 Und ein Piratenschiff mit liebevollen "Schnitzereien" aus Plastik ! ( Playmo in groß !) von hundert glücklichen Rentnern besetzt, haut mich auch nicht vom Hocker. 



Also:  die Suche nach Danzig verlief recht anstrengend und war insgesamt zu kurz. Aber ein bischen was ist doch hängengeblieben.



Das angesagte Studentenviertel Wrzescz , das wir nach eigenfüßiger Verwirrung dann doch fanden, war sehr nett. Urbanes Biotop mit (noch) günstigem Wohnraum an der Schwelle zur Gentrifizierung, wie  am stattlich neu erbauten Bahnhof und der Umwandlung der ersten Wohnungen in teure Eigentumsbehausungen erkennbar.


Freundliche Athmosphäre, viele Studenten und nette, kleine Lokale und Cafes, die preiswertes Vegetarisches und trendgerechtes Veganes anboten.


Wir konnten in einem gemütlichen, veganen Restaurant ein wenig ausruhen, nachdem wir gefühlte Stunden an lärmigen Hauptverkehrsstraßen herumgerirrt waren.


Am nächsten Tag wollten wir die gute, alte Ostsee besuchen.
 Per Straßenbahn sind wir nach Brzesno gefahren, einem jetzt klapprigen Vorort ( und wohl ehemals eleganten Seebad) mit wunderschönen, aber leider verfallenden Strandhallen, die kurz vor dem Abriss stehen.

  
Schon seltsam, mit der Straßenbahn an die Ostsee fahren zu können, die von der Haltestelle bereits sichtbar ist.


Am Strand war es richtig toll.  Trotz wunderbarstem Herbstwetter nur wenig Trubel , mehr Möwen als Menschen. 
Eine knappe Stunde sowas wie ein Urlaubsgefühl.


Die gammligen Strandhallen sorgen für genau das Bild, das mir am besten gefällt.
Wie schade, daß ihre Tage gezählt sind. 


Auch die Gartenkolonien, durch die das Vorstadtbähnlein fuhr, wären einen langen Spaziergang wert gewesen.

Zu kurz...

Der bestimmende Eindruck, das Gefühl zur der Stadt , zu Polen überhaupt ?   Ich finde, Danzig ist eine freundliche Stadt und Polen ein freundliches Land.

 Die allermeisten Menschen sind nett, zugänglich, hilfsbereit. Ich habe meine Scheu vor der polnischen Sprache verloren und ich werde ganz sicher wiederkommen.
 Ein kleiner Urlaub in Polen ist für das nächste Jahr geplant, ganz sicher in Meeresnähe, nicht unbedingt in der Nähe einer Großstadt. Wir werden sehen.

 Am liebsten würde ich dann in einer verfallenen Strandhalle wohnen... 

Und ich hätte gern viel Zeit zum fotografieren.

Sehr schön finde ich, daß wir im nächsten Jahr unseren Hund wieder in den Urlaub mitnehmen können. Weil er wieder gesund wird !!!

Das herausoperierte Teil ist zu unserer großen Erleichterung kein bösartiges Gewächs gewesen, sondern ein gutartiges Basalzellkarzinom, das nach einer OP in der Regel nicht wieder kommt und auch nicht in andere Organe streut.


Wir waren sehr besorgt und freuen uns jetzt umso mehr. 

Denn der erst 3 jährige Hundekasper ist ein echtes Familienmitglied und uns sehr ans Herz gewachsen.... 

7 Kommentare:

  1. Gott sei Dank, habe ich gerade beim Lesen gedacht. Ich habe mit euch gefühlt, habe das im Januar erst mit meiner Katze durch, nur leider mit keinem glücklichen Ausgang. Nun kann der Mufti durch die nächsten Jahreszeiten springen und sich des Lebens freuen. Und ich freu mich auch, für euch. Liebe Grüße, Birgit.

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  2. Ich freu mich für euch alle mit, was für eine schöne Nachricht. Euren Hundekaspar hab ich auch ins Herz geschlossen, er ist wirklich bezaubernd. Zu meinem Pony sag ich auch immer Kaspar, sie haben glaube ich einen ähnlichen Charakter.

    Deine Danzigbilder finde ich interessant, stellenweise für mich beklemmend. Trotz der Blumen auf den Bildern überwiegt für mich beim ersten Eindruck das Grau und das Verfallene. Aber die Ostsee, die ist doch einfach immer schön.

    Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
    Melanie

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  3. jetzt hab ich grad einen monat "miesi" nachgelesen und freue mich, dass euer lieber hund wieder gesund wird! deine polenreise war ja wirklich eine strapaze. und das alles wegen 4 minuten verspätung... aber gib dein reisen nicht auf, es ist nicht immer so!! die strandhallen finde ich auch unglaublich schön und mag es nicht, dass sie abgerissen werden. im harz gibt es noch einige alte wunderschöne bahnhöfe, denen wohl auch ein solches schicksal droht.
    liebe grüße, mano

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  4. Seit Jahren möchte ich einen Urlaub entlang der polnischen Ostseeküste verbingen, am liebsten würde ich natürlich bis zur Kurischen Nehrung kommen, aber das wird wohl ehr ein Traum bleiben. Ich stelle mir die Strände immer noch feinsandiger, breiter und ursprünglicher vor. Weiter als Swinemünde bin ich noch nicht gekommen... Diese Strandhallen sind auch meins, sehr schade drum.
    Schön für Hund und Mensch, dass alles wieder gut wird.
    Liebe Grüße

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  5. Dein Reisebericht ist ungeschönt schön !
    Ich sage " Gott sei Dank " ! , das Mufti wieder ganz gesund wird. Was für eine Erleichterung.
    LG Angela

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  6. Ein schöner Bericht,die "östliche" Ostsee ist einfach toll !
    Gottseidank ist es gut gegangen mit eurem lieben Mufti!LGKatja

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  7. Super Bilder und ein toller Bericht ! Danke ! Danzig fand ich auch sehr beeindruckend. Herzliche Grüße Anke

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