Donnerstag, 3. August 2017

Fäden


Ein Monat ist vergangen, seit dem letzten Eintrag. Viel länger, als geplant, hat diese Pause gedauert. Unverhofft viel freie  Zeit hat mich hineingezogen in den Modus des Umkrempelns meiner gesammelten Habe, meiner gesammelten Ideen. Und es gab tatsächlich für mich keine Pause, in der ein Zwischenstand beschreibbar gewesen wäre.
  Obwohl ich mich fast täglich ein wenig im Staub gewälzt habe, weil mich das Nichtschreiben mit tatsächlich so etwas wie einem schlechten Gewissen erfüllt hat.


 Und gerade in den letzten Tagen erreichten mich etliche Nachrichten von netten Leuten, die ich über den Blog kennengelernt habe, zumindest virtuell und die mich ein wenig zurückgerufen haben in die Internetpräsenz. Voila.


Seltsam, daß ich eigentlich darüber schreiben wollte, wie viele Dinge das alte Haus verlassen haben, von wie vielem ich mich getrennt habe. Und dann fällt mir nur ein, zu schreiben, was ich alles geschenkt bekommen habe, im letzten Monat.


 Kiloweise Wolle dieser wunderäugigen Alpaka-Wesen. Ein superbequemes Bett fürs Gästezimmer, das ich dann auch endlich in smaragdleuchtendem Blau gestrichen habe...


Es kamen Karten von lieben Bloggerfreunden ( Danke Mirjam für Deine Geduld mit mir !)  Und heute erreichte mich ein weiches Paket mit einem schönen farbigen Vlies Rohwolle, das Andreas von Ackerbauinpankow in ENGLAND !!! für mich organisiert hat.


 Da, meine Lieben, kommt schon Rührung auf. Ich fühle mich reich beschenkt. Und bin es wohl auch. 

Danke ! Danke ! Danke !

 an alle lieben Menschen und an das Leben.

Beinahe ist dieser Sommer der erste, in dem mir die Gartenarbeit nicht fruchtlos erscheint, ich nicht hemmungslos verzweifele und schließlich gen Julimitte aufgebe.


Tatsächlich habe ich das Gefühl, daß ich, dilettantisch und keineswegs professionell gärtnernd , etwas anlegen kann, das eine Vegetationsperiode von ein paar Monaten überleben kann.
 Mag sein, daß die Sichtweise geändert ist, mag sein, daß die nachbarlichen Kriterien einfach verblichen sind. So, wie sich in der Nachbarschaft ein lebenszwingender Generationswechsel vollzieht, der die Alten in die Ruhe bringt und die Jungen noch andere Prioritäten setzen lässt.

Ist jedenfalls keiner da, der meinen Garten unordentlich oder gar nichts findet.

Also mäandere ich durch das explodierende Grün und freu mich an dem, was ich hier zu Stande bekomme.

Und besonders während der Regentage habe ich meine Fäden im Haus geordnet

Ich habe  dies im buchstäblichen Sinn getan, sortiere die vielen schönen Materialien, sortiere angefangene Projekte, manche liegen schon jahrzehntelang in Kisten , Körben, in Schränken...


Und ich ordne innere Fäden. Und schlage Schneisen in die Wälder der Dinge. Schaffe mir sozusagen gangbare Wege. Jedes aussortierte Ding macht das Haus und meine Pläne etwas leichter.

 Schränke, die ich nicht mehr schleifen, streichen, einräumen muss. 
Pullover, die ich nicht fertigstricken werde, weil sie mir längst nicht mehr passen. Stoffe, die mir nie wirklich gefallen haben und die mir dennoch Aufforderung waren. Weg, raus damit.....

Angekommen nun, nachdem ich schon jahrelang theoretisch das Gefühl vorweggenommen habe, am Ende der Familienzeit.

 35 Jahre als Familienmutter liegen hinter mir, und nichts lässt sich konservieren, nichts zurückholen. Natürlich sind die Kinder nicht " weg". Wir unterstützen und begleiten, wo wir können und wollen. Wir haben guten Kontakt und ich hoffe,  das bleibt auch so.

 Dennoch. 
Es ist einfach, was es ist.  Eine große Lebenwende.

 Und Zeit für neue Pläne. 


Die haben wohl viel mit Wolle zu tun,  mit handwerklichem Tun, viel mit sozialer Arbeit . 
Ich freue mich darauf. Und ich verspreche hier nichts. Aber ich werde mich bemühen...

mein neuestes Rädchen. Es heisst Marianna und es ist ein nettes , kleines Louet-Rädchen, das ganz leise und unaufdringlich sehr schönes, weiches Garn spinnt.

 Danke dafür, Ewa !!!

 Zu guter Letzt: 
 noch ein kurzer Video-Clip der Theatergruppe meiner Tochter. Dieses, mein jüngstes Kind ist unlängt 21 Jahre alt geworden und es ist eine Freude, Ihren Weg zu verfolgen und zu unterstützen ( sie ist die blonde , mittlerweile kurzhaarige junge Frau). 


Light your Fire from IKJA e.V. on Vimeo.

Bis bald....! 

3 Kommentare:

  1. Schönes Video, schönes Spinnrad, schöne Wolle , schöner Lebensabschnitt eigentlich, oder?
    Genieß das Grün und den Sommer!
    Lieben Lisagruß!

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  2. Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.

    Konfuzius
    (551 - 479 v. Chr.)

    DANKE ✿ für die bezauberndschönen Lebens-momente/ -gefühle in Bild, Schrift und Musik (ړײ)

    ♥lichen SOMMERGruß von Annette

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  3. Hallo Gitta,
    schön, dass Du Dich mal wieder meldest. Aber ich kann gut verstehen, dass das nicht immer so zum wahren Leben passt und wenn man wie Du, so ein Ziel vor Augen hat und es einfach gut voran geht, dann will man sich auch keine Pause einlegen. Toll, wie Du Dich von vielem trennen konntest. Ich habe bei Stoff, Wolle und Bastelmaterial immer Hemmungen. Bei fast allem, dass ich zur Hand nehme könnte ich Dir 10 Ideen nennen was ich daraus noch fertigen werde, keine Ahnung wieso das so ist. Stell mir Kleidung, Vasen oder sonstige Gegenstände hin und ich kann Dir in 3 Sekunden sagen, ob es bleibt oder geht, das geht ganz schnell bei mir. Aber Stoff...? *g*
    LG zu Dir
    Manu

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