alle vier auf einem Foto ? geht irgendwie nicht | |
Unsere Schafsgruppe ( in dieser Zusammenstellung seit Ende September bei uns ), hat sich mittlerweile gut zusammengefunden. Es ist eine Freude, die kleinen, harmlosen Wesen betreuen zu können und an der Mehrzahl der Tage freue ich mich darauf, die notwendigen Pflichten zu erledigen. Sogar eine Klauenzange habe ich mir zugelegt, damit ich die Füße der Schafe selbst pflegen kann und damit nicht auf den Tierarzt oder den Schäfer angewiesen bin.
Jetzt zu der Schafsgeschichte, die etwa Ende Oktober passiert ist.
Zwei Tage nach dem schweren Unfall von Katze Irmi ging ich zur Schafweide, um das Trinkwasser der Wolligen zu erneuern. Dabei fiel mir auf, dass Manfred, das schwarze , neue Böcklein, mit merkwürdig überstrecktem Hals auf der Wiese liegt. Schnell die Schafe mit Kraftfutter angelockt, gottseidank steht das Böckchen auf, nur rinnen Bäche von Speichel und Schleim aus seinem Maul.
Schafe eingesperrt, Mann geholt,
Handschuhe angezogen und im Kopf schon die Tierarztnummer gewählt.
Der erste Gedanke : Blauzungenkrankheit im Vollbild ! Mit Hilfe meines Mannes das Tier festgehalten und mit der behandschuhten Hand das Maul aufgesperrt. Wohlweislich hatte ich bei allen Schafen ein paar Tage zuvor die Scheimhäute kontrolliert um einen Ausgangsbefund zu haben ( bei Blauzungenkrankheit färben sich die Zungen blau ! klar heißt ja so). Manfred hat aber dunkle Schleimhäute, der Kerl ist ja schwarz, also sagt das nichts aus.
Fühlte ich Überdruß ob des erneuten Tiernotfalles ? Eher Unglaube darüber, daß SCHON WIEDER etwas mit einem unserer Tiere passiert ist. Aber egal, als Ex-Krankenschwester bin ich Notsituationen gewohnt und reagiere schnell und nüchtern in solchen Momenten. Heulen kann ich später !
In der Tiefe des Schafsrachens fand ich dann den Grund fürs Schleimen und Röcheln. Der dumme Junge hatte beim Versuch, eine Kastanie zu fressen, ein störrisches Exemplar erwischt. Die angebissene Kastanie steckte zwischen Speiseröhre und hinterstem Backenzahn und lies sich nur mit beherztem Fingerhakeln entfernen, worauf der Kerl sofort spontan gesundete und umgehend friedlich weitergraste. Aber war knapp ! Vorher hat er mich noch in die Hand gebissen ( bitte als Tierbesitzer immer auf eine aktive Tetanus-Immunisierung achten , ha ! ) .
Schock lass nach...erst einmal Erleichterung. Leider steht zu befürchten, daß die Blauzungenkrankheit auch in diesem Jahr wieder massiv Schafe und Kühe gefährden wird. Aber wenigstens ein paar Tage hat es gefroren, sodaß die Zahl der Gnitzen, die diese Krankheit übertragen, ein wenig reduziert wurde. Gern mehr davon ( vom Frost ).
Eine weitere Stunde habe ich dann mit dem Absammeln der restlichen Kastanien und dem Absperren des Fallgebiets des Kastanienbaumes verbracht. Frische Luft ist ja gesund, Bewegung auch und neben einer schwerkranken Katze zu sitzen und zu stricken, kann auch deprimieren.
Die verbliebenen Kastanien sind inzwischen
leicht kompostiert, stellen also kein leckeres Häppchen mehr dar, in diesem Jahr werde ich die Fallfläche der Kastanien aber
rechtzeitig absperren.
Zum Schluss noch zwei Bildchen von Irmi : Die lebhafte Katze ( Beiname " Äuglein" ) ist zeitweise wieder im Freilauf unterwegs, hat ein paar Grämmchen zugenommen und ist gesund und munter.
Landleben hält in Bewegung ! Körperlich
und seelisch.
... Jacob Collier ( meine neueste und tollste Entdeckung ) mit einem phantastischen Cover des M.J. Hits " human nature ", besser kann man es nicht machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen