Samstag, 16. November 2024

Über den Berg...

 .... ist meine kleine Katze Irmi. 


Vor zweieinhalb Wochen fand ich sie schwer verletzt auf einem ihrer Außenplätze. Offensichtlich war sie auf der Straße vor ein Auto gelaufen. In einer sofortigen OP musste ihr ein Auge entfernt werden, weitere (Hirn)Verletzungen waren nicht auszuschließen. Auf jeden Fall hatte auch das linke Vorderbein etwas abbekommen. 

In einem unserer ehemaligen Kinderzimmer habe ich ein Katzenkrankenlager errichtet. Der große Schaftransportkäfig wurde die erste Krankenstube. Dann bin ich  für 14 Tage in Klausur ins " Katzenzimmer " gezogen und habe das Mädel rund um die Uhr betreut. Es stand schon ein paar Tage auf der Kippe. Nach einer Woche durfte Irmi dann im Zimmer herumhumpeln und letzten Freitag konnte ich ihr endlich den Plastikhut abnehmen. 

Die Augenwunde ist gut verheilt, die Katze kann sich auf die veränderte Sensorik ( und auch Motorik) einstellen. 

Sie macht das gut, sie hat ihren gesegten Appetit wieder gefunden und darf unter Aufsicht im Haus herumlaufen.

 Sehr zu ihrem Verdruss bekommt sie vorerst keinen Freilauf. Ich denke einfach, dass die Genesung nicht abgeschlossen ist, die Augennähte sind frisch, sie sollte damit nicht springen und sie muss sich einfach an die veränderte Sicht auf die Dinge ( und Gefahren) gewöhnen.

 Und ich muss das auch. Natürlich habe ich jetzt Angst, ihr könnte wieder etwas passieren, denn auf Dauer wird die wilde Hummel nicht im Haus bleiben wollen. 

Ich bin dankbar für unseren hervorragenden Tierarzt und sein Team, der sofort notfallmäßig in die Praxis kam und daß ich Zeit und Kapazität hatte, ( und habe), das Kätzchen nach der OP gesund zu pflegen. Welch ein Luxus !  Das hat schon eine besondere Verbindung geschaffen.

Und laut etlichen Berichten im Netz und auch von Bekannten, kommen Katzen recht gut damit zurecht, wenn sie nur ein Auge haben.

Vielleicht hat von euch ja jemand Erfahrungen damit ?

Hoffen wir das Beste.

 Bisschen Musik ?

Aber sicher. 

mit neuem Konzept und Programm auf Tour : Kat Frankie . Umwerfend !


Donnerstag, 17. Oktober 2024

Die Neuen


Weil zwei Schäflein auf unserer Wiese mit dem Fressen nicht nachkommen und weil Schafe Herdentiere sind: Nach dem Tod von unserem Schaf Helga war schnell klar, dass Anneliese und Hörnchen neue Mitblöker brauchen. 

Und es sollten Minischafe sein ( Ouessants wiegen zwischen 10 und 20 Kilo ), weil sie besser händelbar sind, als ein 70 Kilo schweres Riesenschaf und sei dieses auch noch so lieb. 

Wie der Zufall es wollte, auf dem Weg in den Urlaub im Handy rumgezappt und aus der Herdenauflösung einer Ouessant Schafgruppe die Übernahme von zwei Tieren fest zugesagt.

 Natürlich konnten wir die Schafe nicht gleich abholen, aber wir hatten eine Woche Zeit, uns darüber Gedanken zu machen, ob das denn so sinnvoll ist, unbesehen und spontan zwei Tiere zu kaufen. Und uns freuen. 

  Und hier sind sie jetzt.

 Das schwarze  Böcklein ist drei Jahre alt, er ist kastriert, verfügt über ein eindrucksvolles Gehörn und ist ein ausgesprochen sanfter Bursche. Ich nehme an, er wurde in seiner bisherigen Herde von den jüngeren , intakten Böcken ordentlich untergebuttert, denn er ist der schüchternere der beiden Ankömmlinge. 

Seine mitreisende Gefährtin, eine im Mai diesen Jahres geborene Aue, ist ein freches und verspieltes Mädchen mit herrlich weichem, hellbraunem Fell. ( Ich freue mich schon auf die Erstschur). 

Sie hat in den ersten Tagen sogar versucht, auf den Apfelbaum zu klettern, um sich dort ein paar Gripsche zu holen... und sie hegt eine besondere Vorliebe für Brennnesseln.

 

Wir haben sie Monika und Manfred genannt, wobei den Beiden ihr Name natürlich völlig egal ist.

Beide sind gesund und munter, stammen aus guter, liebevoller Haltung und wurden aus familiären Gründen abgegeben.

 

 Die Blauzungenimpfung wird zum Frühjahr hin nachgeholt , zur Zeit ist kein Impftermin zu bekommen, aber gottseidank hat die Ansteckungsgefahr jahreszeitengemäß nachgelassen. 

Und ja, es ist so schön, der freundlichen Gruppe zuzusehen.

 Ich erwäge das Aufstellen einer Bank auf der Weide.

 Es gab nur ein paar Tage Gerangel um die Leckerbissen, nichts Ernstes, nur ein bisschen Köppekloppen, aber nun sind sie als Herde unterwegs. 

Für die Zutraulichkeit geben wir den Tieren morgens und abends ein paar Häppchen aus der Hand ( Zwieback steht hoch im Kurs ), die übrige Zeit wird friedlich gegrast oder gelagert.

 Ich freue mich jeden Morgen darauf, zur Weide zu gehen. Begeistert kommen die Wolligen antrabt und jeder bekommt sein kleines Extra. Dann ziehen sie wieder ihrer Wege. Es sind keine Kuscheltiere, aber sie sind handzahm. Das ist für notwendige Pflegearbeiten ( Klauenpflege), und die einmal im Jahr fällige Schur von Vorteil.

Ich würd mal sagen, ich bin richtig glücklich mit der Entscheidung, Monika und Manfred so kurzentschlossen gekauft zu haben. Jetzt ist unser Tierbestand erst einmal komplett.



 

Vor ein paar Tagen schmiss mir der Youtube-Algorithmus mal wieder ein Video der Marsh-Family vor die Ohren. Ich habe die Entwicklung der Familie seit Corona ein wenig verfolgt und es ist so schön zu sehen, wie harmonisch diese Leutchen miteinander umgehen, wie die "Kinder" langsam erwachsen werden und dabei auch musikalisch reifen. Herzerwärmend, humorvoll und reflektiert.

Montag, 7. Oktober 2024

Nachschlag Dänemark


Drei Wochen schon sind wir wieder in häuslichen Gefilden, seit letzter Woche ist die gemeinsame, freie Zeit vorbei, alltägliche Struktur wieder hergestellt und noch kein Post geschrieben. Dabei haben wir nicht wenig getan und erlebt, es war auch viel Nettes und Produktives dabei, vielleicht deshalb.

 Trotzdem gibt es heute nochmal einen kleinen Dänemark-Nachschlag.

Endlich haben wir in diesem Jahr das archäologische Museum in Haderslev besucht, eher so aus Pflichtgefühl, denn eigentlich bin ich gar keine Sehenswürdigkeitenbesucherin.

10 000 Jahre am einem Nachmittag, damit wirbt das kleine Museum und ich hatte mir, ehrlich gesagt, nicht sonderlich viel versprochen. Weit gefehlt, schon der Eingangsbereich mit liebevoll eingerichteter Kinderspielecke und der Möglickeit für die Kinder, sich in historischen Kostümen zu fotografieren, übertraf das Erwartete. Unsere Kinder hätten das Angebot zuzeiten sicher toll gefunden.

Die Frau von Skrydstrup 

Ein Kernstück der Ausstellung, eine Nachbildung eines wichtigen Fundes aus der Bronzezeit ( https://evolution-mensch.de/Anthropologie/Frau_von_Skrydstrup ) , interaktiv gestaltet, beschreibt ausführlich die Bekleidung der in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts entdeckten, mit ca. 18 Jahren verstorbenen und mit allen Ehren bestatteten Frau.

Besonders interessant, die ausführlich beschriebene und, merket auf, nachgebildetete Kleidung der Frau, haben mein Interesse soweit geweckt, daß ich später im Netz recherchiert habe.

durchaus auch heute noch tragbar
 Die Kleidung ist aus Wolle, die der, von mir hergestellten, sehr ähnlich ist. 

 Nur ist die Wolle nicht verstrickt, sondern zu einem festen Stoff verwebt.

 Das hat mir gut gefallen und könnte mich sogar motivieren, es doch einmal mit der Weberei zu versuchen.

 Sogar den Schnitt des Kleides habe ich aus Papier nachkonstruiert, verblüffend einfach... und später auf Etsy ein Schnittmuster für Kleidungsstücke gefunden, die dem bronzezeitlichen Kleidungsstück nachempfunden ist. Sehr spannend.


Und sonst so...

Auch weitere Räume, die Exponate aus späteren Zeiten zeigen, wie der Laden 


oder die Malerwerkstatt, haben mir gut gefallen.



Einige wiederaufgebaute Häuser auf dem, ( kleinen), Freigelände des Museums bieten athmosphärisch dichte Ansichten,

 wenn ich auch auf die Schaufensterpuppen, die historische Szenen darstellen, verzichten könnte.

 Die Räume sprechen für sich.

Insgesamt ein lohnender und spannender Nachmittag. 

 

Für das kommenden Jahr steht unser Urlaubsziel noch nicht fest, aber eines der kleinen Museen und Ausstellungen in Südjütland ( und da gibt es einige ), möchte ich schon gern wieder besuchen .

Hier zu Hause geht es jetzt an die Wintervorbereitungen des Gartens ( sinnig und mit Rücksicht auf Insekten, Vögel und andere Gartenbewohner). Ich miste weiter sehr, sehr gründlich aus und es gibt auch zwei neue Mitbewohner auf dem Hof. Davon das nächste Mal.

Na klar. Musik zum Abschluss :  diesen bemerkenswerten Künstler konnte ich vor 14 Tagen in Hannover sehen. Ein freundlicher Mann, voller Energie und Leidenschaft. 

Ich bin echt froh, das mich ein netter " Bloggerkollege" auf den Auftritt in Hannover aufmerksam gemacht hat.





Montag, 16. September 2024

Til salg


 

Zum fünften Mal in Folge haben wir nun eine Woche Dänemark-Urlaub in einer total abgelegenen Bauernkate in der Nähe von Haderslev gemacht. 

Stukturschwäche vom Feinsten, jede Menge Häuser, die zum Kauf angeboten werden. Totale Ruhe, etwa zweimal pro Woche kommt ein Auto über den Feldweg vor dem Haus gerumpelt. 

 Dazu der stündlich wechselnde Blick auf die Ostsee, die Licht-und Wasserfarben in allen Schattierungen bietet. Der Strand ist nur zu Fuß erreichbar, durch eine steinige Mini-Schlucht, so schluchtig wie in Dänemark möglich.

klatschnass und nicht ohne das Bällchen

 Zu Fuß heißt  auch, der Strand ist leer, nur du und ich und so war es dann auch. Und der greise Hund, der glücklich über die Stoppelfelder humpelte, in seit Monaten nicht gesehener Geschwindigkeit, weil er dahinter die Ostsee wusste.

Ein idealer Ort, um den ganz persönlichen Reset-Knopf zu finden.

 Fast kommt da so etwas wie Langeweile auf, doch auch beim fünften Aufenthalt bot die kleine Stadt Haderslev noch neue Eindrücke auf dem bekannten Bild.


Ein wenig traurig hat uns deshalb das Schild vor dem Häuschen gestimmt.

 "Til salg" steht da und so wird dieser Aufenthalt wohl der letzte in der alten Hütte sein. 

Komfortabel ist das alte Mädchen (Bj. 1777 ) zwar nicht, doch gemütlich und heimelig. Ich kann mir dennoch vorstellen, daß etliche Urlauber, in Mecker-und Beschwerdelaune, daran herumkritteln, was  man, zusammengefasst Sanierungsstau nennen könnte. 

Wir werden uns etwas anderes suchen müssen für unsere Runterdimm-Urlaube, hatten tatsächlich kurz erwogen, das Haus zu kaufen, was erstens eigentlich gar nicht möglich, und zweitens auch ein Fass ohne Boden wäre.

Besonders schön und erfreulich war, unseren Hund in der Urlaubswoche so fröhlich zu sehen. 


Das freundliche, liebe Tier ist ein Familienmitglied.

 Ich halte gar nichts davon, Haustiere unnötig zu verpäppeln und zu vermenschlichen, aber ich bin froh, daß er sich nach den beiden schweren Erkrankungen nochmal soweit erholt hat, daß wir ihn ohne große Bedenken mitnehmen konnten.

Seit gestern sind wir wieder zu Hause.

Auch schön.

Aber eigentlich war es zu kurz. Mehr als eine Woche wegfahren, ist wegen der Tiere nicht möglich und so werden wir den Urlaub hier fortsetzen und ein paar nette Dinge unternehmen.