Mittwoch, 21. Januar 2015

Familienplanung


Unfreiwillig habe ich nun doch eine kleine Blogpause eingelegt. 
Nicht daß ihr noch denkt, dem Hund gehts schlecht, er liegt jetzt auf Intensiv und wir haben Nebenjobs angenommen, um die teure, operative Nadelkissenextirpation zu bezahlen. 
Nein, Allen gehts gut. Dem Hund und allen Anderen auch.

Nur. Das Jahr ruft nach mir und natürlich die tägliche Routine. 



 Da der Winter nun doch seinen kalten Fingerchen nach uns ausstreckt, konnte ich mich mühsam beherrschen und bin nicht mit Hacke und Spaten in den Garten gehirscht, um die Frühjahrsbestellung zu machen. Sondern habe Zeit für ein paar Gedanken, Pläne, und um die heutigen Winterkleinigkeiten zu fotografieren, die der Herr Frost gestaltet hat.




Ein zweigeteiltes Jahr wartet auf mich. 

 Das erste Halbjahr wird geprägt sein von Abitur und Reisevorbereitungen der Tochter, außerdem wollen wir den Gemüsegarten in Schwung bringen...

Das wird Arbeit bringen, bestimmt auch etwas Stress aber hoffentlich auch eine Menge Spaß und Stolz auf den Erfolg.



 Und im Spätsommer wird das jüngste unserer Kinder das Elternhaus, zwar erst einmal für eine große Reise, aber dennoch verlassen.


Und irgendwie habe ich das Gefühl, das braucht mehr Umsicht und auch Weitsicht als die Jahre zuvor.
Nachdem ich die beiden letzten " Kinder" Auszüge einfach habe so über mich ergehen lassen, weil die eigentliche Familienstruktur nur teilweise verändert wurde, ist dieser Einschnitt nun ein wesentlich weitreichender. 



Einerseits werden meine Aufgaben dadurch weniger, formal gesehen halbiert sich ein großer Teil der Haushaltsarbeit. Die gesamte Tagesstruktur wird sich verändern,  und wir sind wieder an den meisten Tagen ( oder eher Abenden) ungestört zu zweit.... Etwas, was wir eigentlich nie hatten, denn den großen Sohn gab es schon, als ich meinen Mann kennenlernte. 
Das wird sicher spannend werden und ich glaube wir werden gut damit zurecht kommen. 
Soweit, so gut.

Nun ist die Ablösung der Kinder von den Eltern und auch umgekehrt ein langer Prozess, der mit der Geburt des Kindes beginnt... Ich bin auch keine Klammermutter, habe genug eigene Inhalte und Interessen, und ich warte jetzt auch nicht verzweifelt auf die Enkel ( nichts gegen Enkel ! ), um meinem Leben einen neuen Sinn zu geben.  Vielmehr liegt mein Interesse darin, neben der nötigen Fürsorge, Vorsorge und auch des weiter Mutterseins eine Form zu finden, meinen erwachsenen Kindern auf neuer Ebene zu begegnen. 


Die bekannte Form des Mutterseins:  Lofotenpullover stricken.  Der erste ist fast fertig.

Und da kommen Pläne für dieses Jahr ins Spiel. Monatlich wechselnd möchte ich mit jeweils EINEM meiner Kinder etwas unternehmen, speziell auf uns beide zugeschnitten, ohne die dazugehörigen Partner und den ganzen netten Tross. 

.... einfach mal mit Mutti allein sein.
die jeweilige Veranstaltung halte ich geheim, die " Kinder " bekommen nur den Termin und einen neutralen Treffpunkt...

  Ich finde die Idee gut. Die ersten beiden Termine sind schon gebongt (was bei unseren Dienstplänen im Moment nicht so ganz einfach ist), Karten besorgt,
 und ... sich schon mal gefreut. 

 Denn, die vielen kleine Gespäche zwischendurch, Bemerkungen, Sprüche, Blicke.... das alles fällt weg, wenn die Kinder nicht mehr zu Hause wohnen. 
 Weihnachten, Geburtstag, spontane Besuche, ja, das ist schön, ersetzt aber nicht das gemeinsame Alltagsleben. Ich bin gespannt, wie sich meine Idee umsetzen lässt, ob sie sich etabliert oder eher wieder im Sande verläuft.
 

Ach ja, das ist doch eine ganze Menge an Gedanken geworden. Immer wieder drängt sich mir auch die Frage auf.



 Ist Glück, ist Zusammenhalt planbar.... ? Wie entwickelt sich die Beziehung zu erwachsenen Kindern weiter, wenn es gut läuft, und das hoffe ich mal. Und wie entwickeln sich die Eltern weiter, wenn die Kinder aus dem Haus sind ? 

Wie habt Ihr das erlebt ?  Oder, was wünscht Ihr Euch ? Das interessiert mich.

Nun gibt es ja nicht nur Familie, sondern auch Freundschaften und Kontakte außerhalb. In diesem Zusammenhang bin ich immer wieder begeistert von den neuen Möglichkeiten , die sich durch den Blog ergeben.  
So werde ich im nächsten Monat das erste Mal  "blind" Dates  mit mir sehr liebgewordenen Bloggerinnen haben, die so "blind" gar nicht sind und auf die ich mich riesig freue.....

8 Kommentare:

  1. Hallo Gitta,
    das ist doch mal eine wunderbare Idee und ich wünsche Euch ganz viel Spaß bei Euren Blind Dates. Es hat was wenn man jedes Kind mal für eine Zeit ganz alleine zum Reden und Erleben hat, auch wenn sie noch zu Hause wohnen. Aber ich finde es schön, dass Du Dir solche Gedanken machst.
    LG
    Manu

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  2. Liebe Gitta,
    heute bin ich auch endlich mal wieder bei dir und ich finde dein Thema seeeehr interessant und genauso schön wie du darüber denkst und schreibst.
    Ja, es ist wohl ein völlig neuer Schritt, ohne Kinde, wieder mit dem Partner alleine.
    Und das Loslassen der Sprösslinge ist wohl nieeee einfach. Als unsere Tochter vor fast acht Jahren auszog war es für uns auch heftig. Gut daran war, das wir sie mit Freund in guten Händen wußten und sie auch nur rund 50km von uns entfernt wohnt. Sohnenann wird jetzt 22Jahre und wohnt noch zu Hause. MIt Tochterkind treffe ich mich auch regelmässig und wir unternehmen was gemeinsam. Nur wir zwei Frauen, ab und an auch mal drei Tage Wellness oder drei Tage-Städtetour. Das Verhältnis hat sich etwas verändert. Ich glaube Mama-Tochter ist jetzt auch genauso sehr gute Freundinnen und dies ist einfach wuuuundervoll.
    Du findest bestimmt den richtigen Weg und deine Idee mit Treffen ist soooo schön.
    Ich wünsche dir noch eine schöne zweite Wochenhälfte und grüße dich
    gaaaanz <3lich, Renate
    PS: wenn du magst, hüpf doch noch mein Lostöpfchen, ich würde mich richtig freuen :O)

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  3. hallo!
    ich les hier schon ein weilchen mit, heute möcht ich gern einen kommentar zum thema abgeben. meine beziehung zur tochter war und ist besonders eng, ich hatte schon etwas angst vor dem abnabeln. und dann ging alles so plötzlich, dass ich kaum zum denken kam. jetzt, nach zwei jahren, würd ich sagen, unsere beziehung war noch nie so gut, wir treffen uns zwar nicht mehr ganz so regelmäßig, aber wir haben viele gemeinsame interessen (und auch ähnliche berufe) und es gibt immer viel zu quatschen, persönlich oder am telefon. ich wünsche mir, dass es so bleibt, auch wenn sie mal eine eigene familie haben sollte.
    ich kenne dich nicht gut, da ich erst kurz hier mitlese, aber ich glaube, ihr habt ein sehr gutes verhältnis und das trägt, egal, wie viele kilometer zwischen euch liegen.

    lieben gruß, susi

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  4. Liebe Gitta, da werden wir aber viel zu erzählen haben....Ich sag immer: Distanz schafft Liebe. Bei uns und unseren Kindern stimmt das auf jeden Fall. Und ich genieße es sehr, keine unterbrochenen Handlungsbögen mehr zu haben. Selten sehen wir uns alle sechs. Meistens ist mindestens eines der Kinder irgendwo in der weiten Welt. Wir sind aber auch immer eine recht unsymbiotische Familie gewesen. Was mich freut ist, dass in Momenten von Glück, in Momenten der Not, in politischer Wut oder wenn einfach "Not am Mann ist" nicht nur alle zusammenhalten, sondern das Denken und Fühlen sehr auf einer Welle schwimmt. Alle Kinder haben im Laufe ihres Erwachsenwerdens auf die ein oder andere Weise mit ihren Eltern gehadert. Und von allen habe ich als Erwachsene ein großes Dankeschön für ihre Art des Aufwachsens bekommen.
    Ich halte zu den Afrika und Portugal und Berlin-fernen Kindern Kontakt über das www. Die Tochter mit den Enkelkindern wohnt gar nicht weit von meinem "Landsitz", von hier allerdings immerhin 200 km.
    Ich liebe meine Kinder. Und ich liebe es, meine Tage ohne Mamasein verbringen zu können. Vielleicht ist das wie mit dem Altwerden- vielleicht kann man, wie man satt an Leben werden kann auch irgendwann satt am Mamasein werden. Ich finde das schön. Und nicht schmerzlich.
    sei herzlich gegrüßt, und bewundert für Deine Spinn-und Strickkunst
    Lisa

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  5. Liebe Gitta, daß Paarbeziehungen sich mitunter schweren Prüfungen unterziehen müssen, wenn Babys kommen - ebenso, wenn sie als Heranwachsende wieder gehen, das ist bekannt. Noch stehen wir mit unseren Kindern mitten im Leben und sind nach wie vor gefordert. Allerdings verändert sich das nun kaum merklich, und ich mache mir bereits jetzt Gedanken, wie das wohl sein wird, wenn die Kinder in absehbaren Jahren unser Zuhause verlassen haben werden. Ich liebe unser Familienleben und gebe gerne zu, daß es mir eher schwer fällt mir vorzustellen, daß es eines Tages wieder auf die Paarbeziehung von einst zulaufen wird. Glücklicherweise gibt es mehr als genügend Interessen, denen ich dann nachgehen kann. Es gibt auch nach wie vor gemeinsame Interessen mit meinem Mann. Allerdings würde ich den Bereich gerne noch etwas mehr ausweiten. Dazu gibt es schon jetzt gemeinsame Ideen, die wir uns gut vorstellen können. Nichts desto Trotz habe ich nicht nur ein wehes Herz, wenn ich daran denke, daß die Kinder eines Tages ihre eigenen Wege gehen werden. Ich habe noch eine sehr gute Erinnerung daran, wie vielfältig und spannend dieser Lebensabschnitt für mich damals war. Das wiederum gönne ich unseren Kindern von ganzem Herzen. "Vielleicht ist das wie mit dem Altwerden- vielleicht kann man, wie man satt an Leben werden kann auch irgendwann satt am Mamasein werden." Und diesen Satz von der lieben Lisa, den nehme ich mir heute mit. Ein toller Satz, wie ich finde! Liebe Grüße.

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  6. Ao passar pela net encontrei seu blog, estive a ver e ler alguma postagens
    é um bom blog, daqueles que gostamos de visitar, e ficar mais um pouco.
    Tenho um blog, Peregrino E servo, se desejar fazer uma visita.
    Ficarei radiante se desejar fazer parte dos meus amigos virtuais, saiba que sempre retribuo seguido
    também o seu blog. Minhas saudações.
    António Batalha.
    Peregrino E Servo.

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  7. Ich hab 5 plus 1,
    3 davon studieren weiter weg, plus 1 hat seine Ausbildung fertig,
    Alle in der gleichen Stadt,
    nahe genug, um gelegentlich vorbeizuschauen,
    aber mehr für die jüngeren 2, die noch zu Hause sind.
    Ja, man kann auch das Mamasein erschöpfend geliebt haben.
    Mir fehlen sie nicht und ich möchte die Zeit davor nicht missen.
    Aber Mama-Kind-Meetings - nein danke, und die großen wären damit auch reichlich "zwangsbeglückt".
    Meine Mutter (mit 8) hat sich solche Gedanken nie gemacht.
    Geht ihr trotzdem gut - uns auch.
    Oh je, was man nicht alles "verkopfen" kann, ist doch einfach normal so was?

    weit genug, dass man und frau sich nicht dauernd sehen muss.

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    1. Hallo Anonym
      Manch einer oder eine würde tatsächlich sagen es sei verkopft, sich Gedanken über eine nette Eltern - erwachsenes Kind Beziehung zu machen. Wer jedoch in der Kindheit alles richtig gemacht hat, das Maß gefunden und die Waage zwischen Geborgenheit und Freiheit gehalten hat und ein gesundes Mittelding zwischen Improvisation und geziehlter Erziehung auf die Reihe bekommen hat, der weiß: Eine Beziehung hält und entsteht nich aus kosmischen Energien von selbst. Jede Beziehung brauch Mühe und Willen und steten Kontakt. Dieser Kontakt brauch in einem so ausgefüllten und angefüllten, inspirierten Leben, wie es sich von der miesi hier abzeichnet eben Planung. Erwachsenwerdende werden immer eine Phase des Umbruchs erleben und in dieser Zeit einen Fixpunkt und ein wenn auch zartes Band zum Elternhaus zu haben ist einfach nur wichtig und richtig. Weiter so, miesi! Ich bin sicher deine Kinder sind begeistert von dieser netten Idee. Und wenn nicht, dann werden sie dir das wohl sagen.... und ab hier geht es keinen mehr was an. :) Alternative Familienkozepte, sie leben hoch!
      LG Banana

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