Donnerstag, 3. September 2015

Der Rest vom ...



 Wollewaschen.....

Eher aus Pflichtgefühl hatte ich nun den vorletzten Wollwaschgang begonnen. Zirka 30 Vliese habe ich in diesem Jahr gewaschen, was schon eine Menge Holz ist. 
Und weil das beste manchmal zum Schluss kommt, konnte ich mich über eine zuunterst befindliche Lage wunderweicher Milchschafwolle freuen, mit der ich nicht mehr gerechnet hatte und die schon seit dem letzten Jahr im Schuppen lagerte. 


Aber dann bin ich mit der Wascherei für dieses Jahr wirklich durch...., was mir fast fehlen wird, denn es sind so herrliche Kreisläufe. 

Morgens als erstes das Brunnenwasser anstellen. Dann die Wolle aus dem Waschwasser, abtropfen lassen, in die bereitstehenden Eimer laufen lassen. Hühner aufmachen, füttern, Trinkwasser erneuern. In der Zwischenzeit ist die Wolle abgetropft.

 Mit dem Waschwasser gleich die Tomaten gießen. 

ungegeizte Toamtenanarchie...

Frisches Wasser in die Wollpötte.


  
Wolle wieder rein, einmal "durchpompfen" (mit der Wäschepompfe) und einen Tag stehen lassen. Solange bis das Wasser klar bleibt, dann trocknen.

 Obwohl ich mittlerweile einen schönen Vorrat an Wolle habe, im nächsten Jahr werde ich mir sicher wieder ein paar besondere Vliese ergattern, schon wegen dieser Arbeit.

ganz links, das messingne Ding, das ist die "Pompfe"

Auch beim Tomatenanbau habe ich erste Bilanz gezogen.


Als ich vor ein paar Tagen bei einer Bekannten weilte, um den schäflichen Neuzugang anzusehen, fielen mir auf der Terasse die Tomaten des Hauses, in lächerlich kleinen Plastikeimern stehend, und gleichwohl übervoll mit Früchten, auf. 
Auf Nachfrage verriet mir die Tomatenkönigin ihr Rezept.
Sie hatte die mickerigen Pflanzen " ausgegeizt ", etwas, was ich schon wegen des darin enthaltenen Wortes "Geiz" abgelehnt habe.

 Bei mir durften die Tomaten wachsen, wie sie wollen, was im Gewächshaus leider zur Folge hatte, daß ich nicht in der räumlichen Lage war, die reifen Tomaten zu ernten und was ein vorzeitiges Ende so manches  anarchistischen Tomatenästchens bewirkt hat. 

Also habe ich gestern rigoros durchs Gewächshaus geforstet, alles Darniederliegende entfernt und alles Rettbare hochgebunden.

 Im nächsten Jahr werde ich dann wohl auch einmal erzieherische Maßnahmen an den Tomatenpflanzen vornehmen, denn es hat ja auch keinen Sinn, wenn man schon beim Betreten des Gewächshauses auf aufheruntergebrochenen, unreifen Tomaten ausrutscht ( merke : die schlimmsten Unfälle passieren im Haushalt).


 Zumal die muntere Kompostgang im Moment noch im Gewächshaus in ihrer Schlupfkiste übernachtet, was den Platz noch begrenzter macht.


 Hier und da haben sich Tomaten selbst ausgesät, und ich werde versuchen, die jetzt noch jungen Pflanzen im Gewächshaus so lange, wie klimatisch möglich, wachsen zu lassen.  

Meine beiden anderen Tomatendependancen  (unter der Dachtraufe und gänzlich im Freiland), lasse ich aber unbeschnitten. Ich muss auch sagen, daß ich keine signifikanten Ernteunterschiede bei den überdachten und den gänzlich ungeschützten Tomatenpflanzen erkennen konnte.

 Alles gut, alles lecker...


 Eine weitere Überraschung bietet mir seit ein paar Tagen diese geprenkelte Dame, die auch der Meinung war, daß das Beste zum Schluß kommt und die ich, nachdem ich sie schon im Magen eines Fuchses wähnte, hinter einem wirklich schwer zugänglichen Holzstapel bei geheimen Brutgeschäften ertappte.

 
Na wenns denn sein muß. Meinetwegen.


6 Kommentare:

  1. Meine Tomaten sind bis auf die unterm Vordach alle braun geworden. Ich bin für das Landleben eben nicht geeignet - wenn ich mich aus dem Garten ernähren müsste, würde ich verhungern.
    Die kleinen Hühner: Sind das Wachteln oder Zwerghühnlis? Lassen Eure Katzen die in Ruhe? Wir hatten mal weiße Zwerhühner, die von unserem damaligen Kater immer mit wohlwollend abschätzenden Blicken ob des Futter- und Unterhaltungswertes bedacht wurden.
    LG Christiane

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  2. Ich wasche auch gern Wolle, allerdings habe ich kein Brunnenwasser und auch nicht so viel Platz. 30 Vliese sind ganz schön viel. Hast du ein größeres Projekt vor?

    Momentan habe ich die gewaschene, gefärbte und gekämmte Ouessantwolle auf dem Spinnrad.

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    1. Ja, das ist eine gute frage. Sagen wir mal , mein Projekt heisst : ich lerne Wollsorten kennen. Und dann bekomme ich etwas angeeoten und es tut mir leid das schöne Material wegzuwerfen und schwuppdiwupp . Schon sind es 30 Vliese !
      In diesem Jahr habe ich auch einige Quessant-Vliese bekommen, ganz wunderbar... LG Gitta

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  3. Liebe Gitta,
    deine Hühnergeschichten rühren mich immer wieder an, obwohl ich mit dem Federvieh "im echten Leben" gar nichts am Hut habe.
    Die kleine gesprenkelte Dame brütet also? Wieviele Eier wärmt sie denn?
    Konntest du für die Herren der vorherigen Brut schon einen neuen Wirkungskreis finden?
    Dein Leben scheint so ganz anders, als meins, das vorwiegend an einem Schreibtisch stattfindet ... und doch fühlt es sich nah an.
    Claudiagruß

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  4. Hallo liebe Claudia ! Das gesprenkelte Haubenhuhn sitzt auf 8 Eiern und sie macht ihre Sache gut, steht regelmässig auf um etwas zu fressen und setzt sich dann wieder brav auf die Eier. Bin mal gespannt, wie viele es werden, denn der große Hahn ist nicht mehr der Jüngste. die Zwerghähnchen bleiben noch eine weile bei der Mutter, im Moment gibt es da noch keine Kämpfe und kein Gekrähe, die kleinen Herren piepsen noch... Ja, teilweise ist mein Leben sicher anders als Deins, aber ich gehe auch ganz normal arbeiten und da bin ich die Schwester und kein bisschen ländlich. LG Gitta

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  5. Huhu,

    der Nachwuchs sieht ja herzallerliebst aus :) Und die andere Dame sorgt für Nachschub, der dürfte ja auch interessant werden, bei so einer hübschen Mutter :) Wer ist denn da der vermeintliche Vater?

    lg Basti

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