Sonntag, 22. Mai 2016

Slow wool


Wir haben sowas wie Urlaub, im Moment. Ne kleine Reise wär da nett gewesen. Jahrzehntelang wollte ich das nicht wahrhaben, aber so ein Wöchelchen wegfahren ist schon toll. Nun gut, dieses Jahr nicht. 

Als wir die freie Zeit planten, (und das muss ich bei meinem Job wegen Dienstplan etc. immer schon ewig vorweg), nahmen wir an, unsere Wohnkonstellation würde im Mai noch bestehen, und wir könnten Tiere und Pflanzen, nebst Haus und Hof den sorgenden Händen der Tochter überlassen.

Nun ist das Kind  a) ausgezogen und b) beschäftigt. 

  Und so sind auch wir hier beschäftigt. Die letzten Monate waren so sehr von Veränderungen und Arbeit geprägt, daß Vieles liegengeblieben ist, ich noch nicht mal Zeit gehabt habe, im Garten etwas Wesentliches zu ergärtnern.  

 Der Mann hat die Dielendecke verbrettert ( respektable 60 Quadratmeter) , sieht toll aus, ist aber auch ne Menge Arbeit gewesen.  

Hut ab !  

Ich versuche, dem Frühling noch schnell hinterherzupflanzen. Und....


mitten im Flow ist die diesjährige Wollernte.


 Umtriebig wie ich zu diesem Thema bin, habe ich schon so einige wunderbare Wolken an Land gezogen und konnte den sommerlichen Woll-Wasch-Pflanzengieß-Kreislauf beginnen. 


Ein Genuss, diese Arbeit.... Wolle in slow motion...
 
Nein, der Hund interessiert sich nicht für die Wolle. Er möchte nur sein Bällchen.

Wir grooven uns auf Zweierleben ein. Tochter aus dem Haus, fliegt hier nur noch kurz durch. Die ersten Tage waren, sagen wir mal, nicht so nett. 

Das Haus erscheint mir verändert, nachts habe ich auf jedes Geräusch gehört, aber erstaunlich schnell gewöhne ich mich an die Ruhe, und genieße den Wegfall von jeder Menge Haushaltsarbeit. 

Und so wie sich die Kinder auf die eigenen Beine stellen, verändert sich auch die Beziehung zu ihnen und das nicht zum Schlechteren. 


Wieder nach Hause gekommen ist allerdings der gute Emo, der eine kurze und verstörenden Zeit in der Stadt verbracht hat. Unsere Tochter wollte es versuchen, das geliebte Tier in ihrer Wohnung einzugewöhnen. Es galt entweder Freiheit ( hier auf dem Land) oder Liebe... 


Der Kater war derart verstört, daß wir den Versuch nach 24 Stunden abgebrochen haben.  Ich weiß : Katzenkenner werden hier sagen. Zu kurz ! 

Mag sein.

 Aber der arme Kerl hat in der ganzen Zeit nichts gegessen, nichts getrunken, hat sich nicht aufs Klo getraut und hat die ganze Zeit wie tot unter einem Palettenbett gelegen.


 Unsere Herzen haben sehr schnell gesehen, daß es nicht geht .
 Ich habe den Katerkerl gestern kurzerhand wieder nach Hause geholt.  Hier ist er sofort alle seine Wege abgelaufen, hat gegessen, getrunken und nach Verrichtung seiner sonstigen Geschäfte 14 Stunden durchgeschlafen. 

Soviel dazu.... 


Eine Woche frei liegt noch vor uns und ich habe dafür eine ganze Menge Pläne. So habe ich diese alte Lady aus meinem Fundus reanimiert. Die Dame, ( war damals ein teures Gerät),  ist genauso alt wie ich, takko in Ordnung und wartet auf Beschäftigung.

 Also, doch.

 Urlaub.   

1 Kommentar:

  1. *schmunzel*
    Urlaub nennst Du das? Interessant.. ;-)
    Und ich meine auch: der Katerkerl ist lieber bei Euch in der "Freiheit" :-)

    Alles Liebe
    Elena

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