Montag, 2. Januar 2017

Zweiter Erster


Ein freier Tag. Erst matschig grau und damit genügend Rechtfertigung, am Vormittag an die Nähmaschine zu gehen ( welcher Luxus). Dann bricht die Sonne durch das graue Ding und, Teil der Urlaubspläne, ich mache mich auf, gen Ligusterhecke an der Biogasanlage.


Dort dürfen die, während der Blüte für Manchen unangenehm riechenden, Liguster in Ruhe ihre Beeren ausbilden, weil sie keine nachbarliche Nase stören. 
Frost haben sie schon gehabt, die färbenden Beeren. Sie wandern trotzdem nochmal in die Kühltruhe, denn Färbezeit ist für mich der Sommer. 



Das Färben mit Pflanzenstoffen habe ich im vergangenen Jahr fast ausgespart. Auch weil mir nach den ersten Erfahrungen viele Färbungen, ich muss das mal sagen, einfach nicht gefallen haben und die liebevoll handgesponnenen Fasern durch das Beizen hart wurden.


Vielleicht mache ich etwas falsch ?  Ich lasse mich gern von hier eventuell anwesenden Spinn-und Färbkundigen belehren. Verschiedene Beizen incl. Kaltbeize habe ich aber schon auspobiert.

Wie dem auch sei. Einige Färbungen gelingen immer, gefallen mir immer und deshalb.
 
Liguster satt



 Der färbt auch ungebeizte Wolle, genau wie Zwiebelschalen oder grüne Walnussschalen

 Dieses sind Färbungen vom letzten Jahr und bei meiner allerersten selbstgesponnen Wolle wars eh egal, ob sie nach dem Färben hart wurde... das war sie nämlich vorher schon, weil ich es einfach noch nicht so gut konnte, mit dem Spinnen. 





Und für die Vögel, die die schönen Beeren, im Gegensatz zu den Menschen verspeisen können, habe ich auch noch genug übrig gelassen.

4 Kommentare:

  1. Färben mit Pflanzen ist eigentlich nix anderes als mit Chemikalien. Ich beize mit kaltbeize, weil dadurch ein Kochgang wegfällt und die Wolle schon mal geschont wird. Man sollte beim Färben immer auf den PH- Wert der Flotte achten. Wolle ist säurefreundlich jedoch nie unter 3 und laugenfeindlich nie über 9. Zum Abschluss immer ein Essigbad, damit sich die Schüppchen der Fasern wieder anlegen und die Wolle dadurch weicher wird. Mit Ligusterbeeren habe ich schon sehr schöne Färbeergebnisse erzielt, die besseren miot gefrorenen Beeren. Gern helfe ich, wenn du Fragen hast.
    Liebe Inselgrüße
    Sheepy

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  2. Ich gönne meiner Wolle gerne mal nach dem Verarbeiten ein schwaches Lanolinbad. Das Beizen und Färben nimmt der Rohwolle sehr viel vom Eigenfett. Nach dem Färben mit Essig spülen nach dem Spinnen das Entspannungsbad mit etwas Lanolin. So habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. LG Ilonka

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  3. Du machst mir gerade Lust auf einen Ligusterspaziergang....muss mich neu orientieren, da mein Nachbar seine Hecke heruntergerissen hat.
    Ich mache es wie Speepy.... finde die Kaltbeize auch schonender. Bei der nächsten Färbung werde ich jedoch auch einmal das pH- Papierchen reinhalten...... aber die Färberei ist im Moment auch geschlossen ;-)
    Wünsche dir und deinen Lieben ein sorgloses neues Jahr.
    Gesundheit und Glück
    Herzlich Brigitte

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  4. Ich beize auch immer nur mit Kaltbeize um die Fasern zu schonen.
    Wichtig ist auch beim Färben auf die Temperatur zu achten, d.h. die Wolle oder Fasern nur einem langsam Temperaturanstieg beim Färben aussetzen und nach dem Färben in der Färbeflotte auskühlen lassen (bei fast Allen Färbungen möglich).
    Die Wolle nie einer hohen Temparaturdifferenz aussetzen (z.B. vom heissen Färbevorgang ins kältere Spülvorgang).
    Ein rückfettendes Wollwaschmittel oder Lanolinbad wie Ilonka schreibt, bewirkt manchmal wahre Wunder.
    Ansonsten hat Sheepy schon viel dazu geschrieben.
    LG Cristina

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