Mittwoch, 18. Oktober 2023

Ausgegraben I


 

Mehr als 10 Jahre hat er im Schrank gedümpelt, der hundert Jahre alte Gehrock, den ich vor vielen Jahren einmal, zusammen mit der passenden Hose, bei einem Auktionshaus für unseren mittleren Sohn erstanden habe.

 So ungefähr mit 17 Jahren hat er den Gehrock gelegentlich getragen. Eine akkurate Schneiderarbeit, die jetzt, restaurierungsbedürftig, zu schade war, um sie zu entsorgen, eher ein Requisit für eine Theater oder Filmproduktion darstellte. Nun war der Wunsch entstanden, das alte Stück wieder zu tragen. Mein Sohn ist in diesem Jahr 30 geworden und der Gehrock passt noch immer wie angegossen.

 Knöpfe kaputt, knitterig, staubig, wir haben wir das ehrwürdige Stück erst einmal in die Reinigung gebracht.

 Aber woher neue Knöpfe nehmen ? Alle austauschen, durch auffällige, neue Knöpfe ersetzen ? 

 Ich bin zuerst in meinen Beständen auf die Suche gegangen und siehe da : Die Ergebnisse von hunderten, vergangenen Flohmärkten bringen verblüffender Weise etwas Geeignetes zu Tage.


 Genau die gleichen Knöpfe, die original verwendet worden sind, finden sich in ausreichender Anzahl. Was für Schätze habe ich da angesammelt ?

Nun steht einer Verwendung als Wintermantel ( jedenfalls gelegentlich ) nichts mehr im Wege. Ungewöhnlich . 

Im Übrigen bin ich in der vergangene Woche mit Tiernotfällen in  meinem Hunde-und Katzenaltersheim beschäftigt gewesen. Aber so langsam entspannt sich die Situation

Leider muss ich mich damit abfinden, daß Hund und Katz altersbedingt mehr und mehr gesundheitliche Probleme bekommen werden. Aber das gehört eben dazu. Wenn die tierischen Gefährten in die Jahre kommen,  sind wir als Halter dafür verantwortlich, uns im Sinnes des Wohles des jeweiligen Tieren darum zu kümmern. Dazu gehört leider auch, daß wir manchmal schmerzhafte Entscheidungen treffen müssen, aber so weit ist es im Moment noch nicht...

Auch ausgegaben habe ich dieses ohrwurmverdächtige Lied der Gruppe Maxima Park. 

 


Immer wieder gerne. Old but good.




8 Kommentare:

  1. Ach ja, (hier) alte Hunde … hier eine, die vor gut vier Jahren als dürre, struppige, völlig unsichere und daher gegen alle Vierbeiner aggressive Hündin zu uns kam, oder besser: bei uns losgeworden wurde, samt Wassernapf und Decke („Die liegt nicht im Korb, die mag nur ihre Decke …“ – rate, wo sie am nächsten Morgen lag ;-). Die ständig so unter Strom stand, dass das eine, durch eine alte Verletzung geschwächte Hinterbein ständig zuckte. Die erst ruhiger wurde, als sie zutiefst panisch aus einer Vollnarkose kam und feststellte, dass die Welt und der komische Typ am anderen Ende der Leine, der sie immer in den Arm nahm, wenn sie sich wiedr aufregen musste, immer noch da waren.
    Jetzt ist sie 18 oder vielleicht schon 19, praktisch blind (was sie nicht weiter zu stören scheint) und kränkelt neben all den anderen Dingen (Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Inkontinenz, …) am Magen-Darmtrakt, mal mehr, mal weniger. Sie war da immer schon empfindlich, hatte in den Jahren auch zwei jeweils lebensbedrohliche EHEC-Infektionen. Vielleicht ist da jetzt ein Geschwür, Polypen, Tumoren … wir werden nicht nachsehen. Jede Woche frage ich mich mindestens einmal, ob wir ihr noch gut tun oder nur verlängern, dann hat sie wieder drei, vier aktive, fitte Tage … und so weiter.
    Tja.
    Du siehst das schon richtig. Und sorry für das ganze Gesabbel.

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    1. … und der Gehrock ist ein Traum! Just sayin‘.

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    2. Es ist, wie es ist... da muss ich an meinen alten Sam denken, den ich einmal von einer pflegebedürftigen Patientin übernahm. Der unsozialste, adipöseste Kater, den ich jemals erlebt habe. Hatte bei uns noch fünf gute Jahre und ist hochbetagt zum glücklichem Schmuser geworden. LG

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    3. Oskarchen. Übernommen vom Tierheim als selbstlaufender Bodenfeudel (man sah wirklich nicht, wo vorn war, wenn er stand), aufgegriffen in der Pfalz bei Grünstadt. Nach erster Rasur (die Haarhülle konnte fast alleine stehen) rappeldürrer grauer Zwergschnauzer, ein Auge blind (angefahren?), dürr wie … naja, Oskar. Mein TA wurde still, als ich ihn präsentierte; später meinte er, er hätte ihm keine zwei Wochen mehr gegeben.
      Oskarchen peeste ein Vierteljahr später die Treppen zum zweiten Stock rauf und runter und über die Hundewiese … und rutschte so ab Mitte seines zweiten Jahrs bei uns in eine langsame, sanfte Demenz. Ich erinnere, wie er auf der Silvesterparty bei Freunden mit seiner Windel ankam (wir saßen im Wohnflur der Mittelalterhöhle und hatten selbstgebrauten Met im Horn), kurz hinten in Knie ging und wieder abzog, und wir guckten uns an und tranken auf die volle Windel …

      Ja, geriatrische Hunde können wir. ;-)
      Lottchen (die von oben) hatte heute übrigens einen guten Tag, mit Stuhlgang.

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  2. "It is easily overlooked that what is now called vintage was once brand new."
    Tony Visconti

    So wunderbar, gutes schickes Stück und toll, dass DU es wieder in die Nutzung zurückbringst 🧥
    Da hat sich Deine Knopfsammlung schon gelohnt 🙏

    Da ja unsere Tiere Familienmitglieder sind 💞 ... gehören LIEBE und Verantwortung dazu und auch das Abschied nehmen...irgendwann... seufz 😞

    Herzlichen Mittwochs-Gruß 🍂🌻 von Annette 👩‍❤️‍👩

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    1. „Da ja unsere Tiere Familienmitglieder sind 💞“
      Exakt. Und ich bin es, der sie nicht loslassen will, ich, ich, ich.
      Verdammt.

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    2. Ja, so ist es. Wir müssen versuchen, das Leben unserer betagten, vierbeinigen Hausgenossen von der Seite IHRER Lebensqualität zu betrachten. Ein Kater, der noch auf der Fensterbank sitzt und den badenden Spatzen begeistert zusieht, hat Lebenslust. Punkt. Ganz klar lehne ich tägliche invasive Maßnahmen, Infusionen, Spritzen etc. ab ( außer Insulin) . Und was vielleicht tröstet. Ein Tier, daß den Weg alles Irdischen gegangen ist, macht den Platz frei für eine andere, arme Socke, die ein Zuhause sucht. LG Gitta

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  3. Ja, trotz aller Traurigkeit kann man einfach weiterlieben, es gibt immer jemanden, der es brauchen kann. Liebe Grüße, Antje.

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