Montag, 3. September 2018

Nach Hause


Unlängst ist in der Nachbarschaft eine alte Bauersfrau, hochbetagt, gestorben. Ein hoffentlich glückliches Leben ist friedlich zu Ende gegangen. 

 Ich kannte sie kaum, und dennoch verbindet uns etwas.

Denn geboren wurde sie vor fast 103 Jahren in dem Haus, das wir viele Jahre später kauften und noch immer bewohnen. Wohl wird sie hier aufgewachsen sein und unsere Weide ist später noch lange von ihr als Gemüsegarten bewirtschaftet worden.

Als wir hierher zogen, gab es kaum Geschichte über dieses Haus.

Es war schon lange kein Familienwohnsitz mehr gewesen, etliche Mieter hatten es zeitweise bewohnt, auch daran herumgebaut, ohne so etwas wie gute Spuren zu hinterlassen.

Nun sind Dinge aus dem Leben der hier geborenen Bäuerin, die nach iherer Heirat auf einen anderen Hof gezogen war, übrig geblieben. 

 Obwohl ich im Moment darauf bedacht bin, nicht zu viel an Sachen aufzuhäufen, eher einen Prozess der Reduktion verfolge : auf meiner Datsche werde ich mir weiterhin Verspieltheit und Schnörkel gestatten.


Deshalb sind diese zauberhaften Möbelchen im Urzustand zu mir gelangt.
Sie sind, sozusagen, nach Hause gekommen.
 Ich denke, ich werde sie himmelblau streichen und im nächsten Jahr mein
 Gartenhäuschen damit bevölkern. 

Und so schliesst sich ein kleiner Kreis der Dinge...

Und weil ich gerade beim Greifbaren bin : Vor zwei Wochen fand ich diese Handkarden, die mir ein unbekannter Spender freundlich vor die Tür gelegt hatte. Vielen Dank dafür !




Wie von der Arbeit ruhende Hände scheinen sie mir, die alten Wollbürsten, die ich gut gebrauchen kann, denn meine Karden sind schon etwas klapperig.

Und noch etwas, von irgendwie rührender Bedeutung, ist klapprig geworden. Der hölzerne Bär, mit der seltsame hilflos - freundlichen Ausstrahlung, ist mir beim Putzen heruntergefallen und hat sich ein Ohr gebrochen.



Heute wurde er vom Tischler meines Vertrauens geheilt, braucht aber bis zur Aushärtung des Leims noch einen mittleiderregenden Stützverband.

 Gekauft haben wir den Holzbär vor etlichen Jahren auf einem Flohmarkt.
 Für 3 Euro.
 Der junge Verkäufer berichtete uns, sein Großvater habe die Figur selbst geschnitzt. Er hätte dem Bär sehr ähnlich gesehen.


Wir mochten die Figur sofort und nun ist er schon lange unser "Familienbär"... der aus dem Fenster schauend, für gute Stimmung sorgt.


Die Nachtdienste habe ich einigermaßen überstanden und nun freue ich mich.



Denn Ende der Woche wartet ein kleines Ferienhaus an der dänischen Ostseeküste auf uns !!!

3 Kommentare:

  1. Nach Hause gekommen...wie schön! Das kann man von der sehr alten Dame ja auch sagen-
    Und der Bär ist ganz wundervoll. Wie gut, dass er zu heilen war!
    Eine erholsame Ostsee mit hoffentlich sehr netter Unterkunft( !!! :-)!!!) wünsche ich Euch!
    Lieben Lisagruß!

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  2. Buchzitat von Isabel Abedi aus Verbotene Welt:

    Vielleicht ist der Ort, den wir zu Hause nennen, gar nicht der, an dem wir geboren wurden, sondern der an dem sich unser Herz zu Hause fühlt.

    Was für ein schöner Blogbeitrag ...
    DANKE ✿ lb ♥Miesi ✿
    DIR und Deinen lieben einen herrlich, zauberhaft und erholsamen URLAUB (ړײ)

    wünscht, Annette *♥umärmel*

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  3. Buchzitat von Isabel Abedi aus Verbotene Welt:

    Vielleicht ist der Ort, den wir zu Hause nennen, gar nicht der, an dem wir geboren wurden, sondern der an dem sich unser Herz zu Hause fühlt.

    Was für ein schöner Blogbeitrag ...
    DANKE ✿ lb ♥Miesi ✿
    DIR und Deinen lieben einen herrlich, zauberhaft und erholsamen URLAUB (ړײ)

    wünscht, Annette *♥umärmel*

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