Freitag, 3. Mai 2019

Schneckenpost


Mitunter bekommt meine Kamera die Aufgabe, ein Mikroskop zu sein.

Kleine Lebewesen oder Dinge, aus der Nähe aufgenommen, zeigen in der großen Ansicht auf dem Bildschirm erst ihre ganze Schönheit....


Dieses Weinbergschneck glitt unbeeindruckt von allen Gefahren, die es umgaben, über eine vielbefahrene Straße. Schon sah ich es zerknirscht unter einem Autoreifen und deshalb habe ich das Schneck aufgenommen und in meinem Garten wieder freigelassen.


Auf dem Transport eingehäust, hat sich das Wesen schnell wieder entfaltet, mit seinen, am Ende der Fühler liegenden Augen die neue Umgebung erkundet und ist dann bald im Grün verschwunden. Es kann gerne bleiben. Ein schönes Wesen. Und überdies stehen Weinbergschnecken unter Artenschutz !



Ich hoffe, es findet Gefährten, denn da, wo ich es fand konnte es nicht bleiben.

Das Innenteil eines Nestes fiel mir auf einer anderen Hunderunde buchstäblich vor die Füße, so gut gewebt, daß es den Flug unbeschadet überstand.

Ich hoffe, es musste lediglich einer Neueinrichtung weichen, jedenfalls konnte ich keine sonstigen Bewohner, Eierschalen oder ähnliches finden, sodass ich denke es war einfach eine Nesteinlage vom Vorjahr. 


Die Mätze hatten verwendet, was sie in nächster Nähe gefunden haben. Moos, Gräser und ein paar Kuhhaare, sogar ein wenig Roßhaar ist erkennbar. 


Manchmal habe ich keine Lust, auf die Hunderunde zu gehen. Ohne die Verpflichtung, dem Hund täglich Gelegenheit zum Laufen zu geben, würde ich mich nicht so oft in Feld und Wald hinausbegeben. Mein Unwillen verfliegt aber meist sofort, wenn ich mich aufgerafft habe.


Keine große Reise und kein spektakuläres Ereignis ist notwendig um Neues zu sehen,  gerade die Wahrnehmung der kleinen Dinge und der jahreszeitlichen Veränderungen schärfen meinen Blick und meine Dankbarkeit.



Ein Grund mehr, einen Hund zu halten. Und der Muffi ist ja an sich schon Grund genug.





2 Kommentare:


  1. Die Natur ist eine unermüdliche Bildhauerin - jeden Tag schleift sie ein bisschen hier und da, ganz sachte, seit tausenden von Jahren und erschafft etwas so Wunderbares und erhaben Schönes.

    (Dr. Jorgen Asbjørnsen)

    DANKE lb ✿Gitta, für Deinen wundervollen Blogbeitrag
    und meine fröhlichen WE-Grüße dalass - Annette - *♥umärmel*

    AntwortenLöschen
  2. Ich mag sie auch,
    liebe Gitta,
    diese 'unspektakulären' Tage, die Raum lassen!

    Danke für deine Reminiszenzen an einen solchen Tag und liebe Grüsse
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen