Freitag, 16. August 2019

Gelernt

Im Leben an Zeiten teilzuhaben, die anstrengend sind, die Kraft und Einsatz fordern, bedeutet für mich auch .



Lernen. 

Ich glaube, könnte man sich Situationen durchgängig selbst suchen, dann würde man schwierige Zeiten meiden. Ich jedenfalls.
Gut, daß diese Vermeidungshaltung nicht immer möglich ist. 
 So habe ich durch die Arbeit mit meinen syrischen Freunden gelernt, Ämteranforderungen rasch und komplett zu erledigen. Das war vorher nicht so meine Stärke, Formales habe ich gern tage-, wochenlang aufgeschoben.

 Jetzt bin ich da sehr geübt und moderat, natürlich auch bei den eigenen Angelegenheiten... und das ist ein sehr wertvoller Lernerfolg. Für mich. 


Aus der jetzigen Situation lerne ich, Momente zu schätzen. 

Und zwar wirklich und nicht nur behauptet.
 Am Ende des Tages schaue ich mir an, was gut war, was gut ist und freu mich darüber. Und werde da sehr klein und sehr demütig.

Ich plane nicht mehr nur die großen Dinge, das Irgendwann, sondern genieße die 10 Minuten in der Sonne oder den guten Augenblick mit Mann, Tochter oder Söhnen, Freunden oder auch mit den Tieren. 

Oder ich genieße die Erleichterung. So hatte das Schaf Anneliese, mal mehr, mal weniger, eine Schwellung am linken Unterkiefer und ich hatte schon begonnen, mich leise zu sorgen. 



Vor zwei Tagen habe ich dann genauer geguckt, Anneliese eingefangen und ins Schafsmaul gefühlt ( unter Protest... ). 
Und was macht die Gute, sie hamstert dort gerupftes Gras, hat eine kleine, mobile Speisekammer !



 Ich halte schon ein paar Jahre Schafe, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen. Gut, das der Grund ein harmloser ist, denn das Annchen ist ein nettes, vielleicht etwas aufdringliches Tier. Und ein krankes Schaf kann ich im Moment so gar nicht gebrauchen.


Der dicke, weisse Bursche ist übrigens unser "Babyhörnchen ", ein Prachtkerl dank, ( immer noch gelegentlich), Schafsmilch und jeder Menge Grünzeug.

 Für Eure netten und zahlreichen Kommentare bedanke ich mich sehr, ich hab mich sehr gefreut, daß ein Interesse daran besteht, was ich schreibe und ob überhaupt. Viel Lebenserfahrung und Empathie spricht aus Euren Reaktionen, die ich sehr schätze. 

Und. Es ist mir gar nicht leicht gefallen so lange zu verschwinden.

  Danke !


Nun werde ich in den Garten gehen und die heruntergefallenen Mirabellen auflesen. Ein Teil wird noch zu Gelee, die Unmengen an Früchten sind in diesem Jahr sehr klein, aber süß und aromatisch.
 Den Rest bekommen die Hühner, weil ich es nicht schaffen werde, alle zu verarbeiten.... Zwei Zentner mindestens.

 Garten und das Arbeiten und Planen darin bedeutet für mich : es geht etwas weiter.

 Genau das brauche ich im Moment. Daß Leben auch weitergeht.

 Für das nächste Jahr habe ich schon Tomatensamen ungewöhnlicher Sorten über ein Projekt bestellt.


Ich habe offenbar ein "Tomatenhändchen " ( und jede Menge Wollwaschwasser , das sozusagen Kraftnahrung für die Tomaten ist ), ebenso wie das Mulchen mit aussortierter Rohwolle ! Die Dinger wachsen bei mir wir bekloppt.


So, gehabt Euch wohl. Auf mich warten drei Nachtwachen und ab Montag werde ich mich dann wieder den anderen Aufgaben widmen. 



für Aki und Christiane... die Engel über dem Revier ! Es ist so tröstlich zu sehen, daß es einen Kreis von Menschen gibt, die den Freund tragen und unterstützen .

6 Kommentare:

  1. Sorge dich nicht um das, was kommen mag, weine nicht um das, was vergeht; aber sorge, dich nicht selbst zu verlieren und weine, wenn du dahintreibst im Strome der Zeit, ohne den Himmel in dir zu tragen.

    Friedrich Schleiermacher

    (1768 - 1834)

    Was für schöne Musik ✿
    DANKE ♥ ...
    für die Worte und Fotos...
    & behalte den Himmel in DIR...

    Lb WE - Grüße von Annette *umärmel*

    AntwortenLöschen
  2. Tolle Worte und da kann ich dir wirklich auch nur zustimmen.In schweren Zeiten sollte man immer versuchen zu lernen.Ein toller Artikel, habe ihn heute nach meinem Forex Trading gelesen und war sehr ergriffen.Liebe Grüße Wolfgang

    AntwortenLöschen
  3. Ganz herzliche Grüße aus Bremen, ich genieße deinen blog !

    AntwortenLöschen
  4. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  5. Ooooh wie schön .... das Foto vom Huhn in den Mirabellen. Von einem Schaf mit einer mobilen Speisekammer :-D habe ich noch nie gehört. Der kleine Bock ist ja prächtig gewachsen.
    Schade, dass man noch nicht beamen kann. Ich würde sofort kommen, und dir viele Mirabellen und Schafwolle abkaufen.

    AntwortenLöschen
  6. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen