Freitag, 14. August 2020

Trinkhallen


Endlich regnet es ein wenig und die Luft ist kühler. Lotti sitzt am Fenster und schaut hinaus auf die Tropfen.

 Wahrscheinlich hatte sie längst vergessen, daß es sowas gibt.

 Wasser. 



In den letzten Tagen haben die Pelzigen den ganzen Tag herumgelegen und sahen irgendwie staubig und vertrocknet aus, wenn sie am Abend aus ihren Schattenlöchern hervorgekochen kamen. Wie gepresste Blumen.

Ich habe auf dem ganzen Gelände Wassernäpfe für alles, was kreucht und fleucht, aufgestellt, dankbar haben die Tiere das angenommen. 

Die Wespen jedoch, die zu tausenden seit Hitzebeginn nach Ess-und Trinkbarem suchen, hatten noch andere Ideen. 



Sie knabbern und knispeln Türen in die Holzbirnen, die überreichlich an einem unserer ältesten Obstbäume wachsen. 



 Graben sich Kammern und Zimmer in die Fruchtkörper hinein, bis diese sich vom Baum lösen und zu Boden fallen.

 Unter dem Baum konnte ich die Kuspergeräusche deutlich hören.


 Liegen die Birnen endlich auf der trocken Erde, werden die Höhlen größer gefressen, der Wind tut ein übriges und zum Schluss bleiben pergamentene Häuschen, mit Wänden wie Papier, fragil und durchscheinend, eine Weile erhalten. 



Kleine Bodenskulpturen. Ich habe mir etwas Zeit genommen und einige davon portraitiert. 



Dursthäuser.

Eingefallen dazu ist mir ein altes Lied von Andre Heller. 




 Damit verabschiede ich mich ins Dienstwochende und wünsche Euch Erholung von Hitze und Trockenheit.

3 Kommentare:

  1. Danke für die wunderbaren Fotos und Andre Heller! Bleib gesund, lieben Gruß, Roswitha

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  2. Tolle Aufnahmen! Es ist schon spannend, wie die Tierwelt sich zu helfen weiß.
    Lieben Inselgruß
    Kerstin

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  3. Das habe ich so noch nicht gesehen. Tolle Fotos!

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