Meine Silvesternacht habe ich als diensthabende Schwester auf meiner Station verbracht. Nicht das erste , aber vielleicht das letzte Mal, denn die Rente naht. Mehr oder weniger, aber so richtig entschlossen bin ich da noch nicht. Zu sehr macht sie mich aus, diese Arbeit, auch wenn es außerhalb von Krankenhäusern genug zu helfen gibt. Wir werden sehen...
Nach den grandios niedergegangenen Planungskatalogen der letzten beiden Jahre ( streichen, renovieren, spachteln, hier gibt es immer zu tun ), habe ich für dieses Jahr 2020 komplett auf gute Vorsätze verzichtet.
Nicht auf Haltungen und Überzeugungen, aber auf konkrete Pläne.
Ich beschloss, mich intuitiv durch das Jahr zu bewegen im Vertrauen auf meine Instinkte und Impulse. Ich werde berichten , Kinder !
Das Hilfskalenderchen ist fast durch. Dosen und Gläsernes haben keine Liebhaber gefunden, aber bisschen Zeit ist ja noch.
Ein wenig merkwürdig ist dieser erste Tag des neuen Jahrzehntes ( ja Jahrzehnts ! ) gewesen. In dichtem Nebel fuhr ich im Dunkeln heute morgen nach Hause, wo mich ein seltsames, violettes Licht begrüsste, das sich am Tag in wunderbare Sonne verwandelte, von der ich leider nur noch die letzten schrägen Strahlen mitbekam ( weil ich ja schlafen musste).
Ein schöner Schaukelmond stand schon über der großen Weide, einer der Geburtsbäume unserer Tochter, mittlerweile geschätzte Kollegin, und ebenso so schnell gewachsen, wie die Weide auf unserem Grundstück.
Auch sie hatte Dienst in dieser lauten, ruhelosen Krankenhausneujahrsnacht zwischen Polytraumen, verwirrten Alten und enttäuschten Silvestertrinkern, die sich ihre Nacht anders vorgestellt hatten, als angesäuselt mit Kopfplatzwunde und Commotio in einem Krankenhauszimmer neben einem schwer atmenden Greis zu liegen.
Wir sahen uns kurz, das Schwesternkind und ich, aber der alkoholfreie Sekt blieb aus Zeitmangel ungetrunken. Wird nachgeholt !
An den Anfang des Jahrs möchte ich ein Stück Musik stellen, das mich schon länger begleitet, immer wieder auftaucht, und, wenn auch etwas ironisch vorgetragen, ( alter Kraggelpeter !) , eigentlich die Essenz des Lebens darstellt.
Und so auch für das kommende Jahr gelten möge.
Für Euch und für mich.
Liefde is alles.
Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns
AntwortenLöschengegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll
nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung;
und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel
fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die,
die Notwendiges, Ernstes und Großes von ihm verlangen.
. . . Guten Neujahrsmorgen . . .
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
...alles LIEBE ♥
Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns
AntwortenLöschengegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll
nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung;
und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel
fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die,
die Notwendiges, Ernstes und Großes von ihm verlangen.
. . . Guten Neujahrsmorgen . . .
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
...alles LIEBE ♥
Wie wahr ( meine Lebensmaxime )!
AntwortenLöschenDir ein Jahr, das vor Liebe strotzt! Denn offensichtlich bist du bereit, sie weiterhin zu verteilen.
Herzlich
Astrid
Auch ich wünsche dir ein wunderbares Jahr 2020.
AntwortenLöschenLieben Inselgruß
Kerstin
Das sind schöne Winterbäume und ein schönes violettes Licht des neuen Jahrzehnts! Ein gutes neues Jahr, liebe Gitta!
AntwortenLöschenGroßartig! Sehr schön geschrieben.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße,
Sugarista.de