Sonntag, 9. Mai 2021

Corvus oder : Freud und Leid

 Überraschend früh wurden die nachbarlichen Schafsmädels glückliche Zwillingsmütter. Und zwar drei Mal. Quicklebendige Kerlchen purzeln nun zu zweit oder im ganzen Kindergarten über die Wiese. 

Man meint sogar, den Müttern ihren Stolz ansehen zu können, wenn eine solche Interpretation zulässig ist.

 Schon jetzt sind unterschiedliche Temperamente erkennbar, nicht nur, aber auch bei den Müttern, manche hält ihren Nachwuchs gern etwas versteckt. Allen gemein ist das tiefe Brummgeräusch, das die Kinder wieder heranruft, wenn sie zu hopsig werden und nicht mehr im Blick der Mütter sind.

 Toll auch die Haltung dieser kleinen Herde. Besser gehts nicht und die Besitzer sind immer mit viel Liebe und Sorgfalt dabei.

 Leider sind die Schafe für meine Zwecke nicht zu gebrauchen. Denn es sind sogenannte Haarschafe, die ihr wunderbares Vlies von selbst in kleinen Stücken verlieren, sodass man mit ihnen keine Scherereien hat. Nur Freude beim Ansehen. Die werde ich in den nächsten Tagen und Wochen sicher öfter haben, denn die Weide liegt an einer der Hunderunden. 

Gleich auf dem Nachbargrundstück : Eine wunderschöne Mutterkuhhaltung. Imposante Tiere, die in Seelenruhe hier grasen und lagern. Aber als Mutter hat man immer genug zu tun. Und man kann nicht mal in Ruhe aufs Klo gehen. Das kennen wir ja auch noch von früher, als unsere Kinder klein waren.  

Wie schön, dass nach den kalten Tagen etwas Milde auf uns wartet, auch die meisten Pflanzen haben Sturm und Kälte überstanden. 

Das hatte ich auch für unsere brütende Krähe gehofft. Seit Jahren schon hält sich die eine oder andere Krähe in der Nähe des Hühnergeheges auf. In friedlicher Koexistenz mit den Hühnern, allerdings glaube ich, dass sie in den letzten Wochen das eine oder andere Ei geklaut hat. Macht aber nichts.

Nach dem Sturm hatte Corva noch tapfer auf dem sehr luftig angelegten Nest gesessen, heute fand mein Mann jedoch ein totes, fast flügges Krähenküken auf der Weide.                 


Das Küken  ist wunderschön und äußerlich unverletzt. Ich habe es unter den Johannisbeeren begraben.


Im Nest ist Stille und ich glaube, die Brut war glücklos. Schade.

Bei dieser Gelegenheit habe ich gelernt, dass Krähen bis zu 20 Jahre alt werden, sicher ein Grund für ihre Schläue und Kommunikationsstärke.

 Kein Wunder, haben sie auch viele Jahre Zeit, ihre Fähigkeiten zu erlernen und zu erweitern. 

1 Kommentar:

  1. FREUD und LEID ... ♥

    An meine Mutter
    (Eduard Mörike)

    Siehe, von allen Liedern nicht eins
    gilt Dir, o Mutter!
    Dich zu preisen, o glaub's,
    bin ich zu arm und zu reich.
    Ein noch ungesungenes Lied ruhst
    du mir in im Busen,
    keinem vernehmbar sonst,
    mich nur zu trösten bestimmt,
    wenn sich das Herz
    unruhig der Welt abwendet
    und einsam
    seines himmlichen Teils
    bleibenden Frieden bedenkt.

    Herzlichen Muttertags- und Sonntags-Gruß von Annette ... ♥

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