Gute acht Wochen ist es her, dass ich aus einer Industriebrüterei fünf Hühnerbabies, kaum älter als ein paar Stunden, holte und sie meinen beiden brutwütigen Glucken, die ihre Mutterschaft um jeden Preis erlangen wollten, unterschob.
Ganz prima hat die Adoptionsaktion geklappt und aus den fünf Flauschis sind mittlerweile drahtige Hennen erwachsen. Eines ist leider aus ungeklärten Gründen zu Tode gekommen und so sind es noch vier Teenager der fedrigen Sorte, die mit ihren Müttern den Garten unsicher machen.
Nun weiß jeder, der schon mal Flauschis großgezogen hat : Teenager kommen auf allerlei Kokolores, möchten ihre Grenzen ständig erweitern und stellen damit die Umwelt auf so manche Probe. So wird Erlaubtes schnell zu eng und Nachbars Brot..., Ihr wisst schon. Die Hühnchen bevölkern also mittlerweile auch den Garten es geduldigen und gutmütigen Nachbarn und suchen dort nach allerlei Abwechslung.
Aus den niedlichen Kinderfüßen sind ausgewachsene Hühnerbeine geworden, aus ersten Scharrversuchen die Fähigkeit, zarte Gartengewächse ruck zuck zu entwurzeln. Nackte Erde kommt zum Vorschein und für manchen Gartenbesitzer ist ein braungekratzter Gartenboden auch das NON-Plus-UIltra. Für Manchen ! Der Nachbar sieht das zwar noch mit Gleichmut, aber eigentlich wars ja so nicht gedacht. Geplant ist es, die jungen Dinger, zusammen mit einer jeweiligen Mutter ( natürlich der zugehörigen ) ins Gehege der erwachsenen Legehühner zu gewöhnen, denn Hühner und Gemüse, Hühner und Blumen, das passt nur bedingt.
So schlich ich denn des Abend ins Mutter-Kind-Heim und setzte eine Mama mit drei Jungtieren schon mal zu nachtschlafender Zeit ins Gemach der " Großen" um. Mama zwei ließ ich im Kükenstall, mit dem verbliebenen Einzelkind, weil die Mutterhenne eine Zwergdame ist, die sowieso im Garten bleiben darf.
Schlau gedacht...
Die Vertreibung aus dem Hühnerparadies sozusagen.
Leider spielten sich am folgenden Morgen dann herzzerreißende Szenen an der Gehegetür ab. Die getrennte Jugendclique stand klagend hier und dort am staubigen Drahtgeflecht und piepste , jede Futteraufnahme und weitere Beschäftigung verweigernd, sehnsuchtsvoll vor sich hin. Nach ein paar Minuten hatte ich ein Einsehen und habe die Gruppe gemeinsam wieder in den Garten gelassen. Wenn sie sich auch tagsüber unabhängig und selbstständig verhalten, nachts rücken die Familien zusammen und die "Kleinen", größer als ihre Mütter, kuscheln sich unter die Flügel.
Ich werde den Nachbarn dann wohl mit ein paar Eiern und Tomaten ein wenig bestechen müssen und darauf warten, daß sich die Familienverbände noch mehr auflösen. Bald fängt ja das Wintersemester an.
Dann ziehen die Kinder zum studieren in eine andere Stadt und der Garten des Nachbarn ist wieder sicher.
Herzallerliebste und ein bisschen auch, eine Herz-Schmerz- Geschichte, mit gutem Ausagng ... zum Studieren in eine andere Stadt, finde ich PRIMA,
AntwortenLöschenHauptsache nicht in einen Kochtopf ;)
Herzlichste Donnerstags-Grüße von Annette ♥ *DANKE für die herrlichen Fotos*
....klasse die teenager.....ja die haben vieles im kopf....meist nicht das was sie sollen oder ihnen gut tut ;)...
AntwortenLöschenherzlichst
annette
Jaja, die gefiederten Teenager, das Problem habe ich auch gerade. Bei mir ist es der eigene Gemüsegarten, der dran glauben muss. Sie einzusperren (in den 300qm Hühnerauslauf wohlgemerkt) versuche ich immer wieder mal, aber das jämmerliche Gepiepse bricht mir schier das Herz. Also weiter Salat kaufen...
AntwortenLöschenGute Nerven weiterhin (dir und dem Nachbarn) wünscht Katja