Anneliese

Das musste jetzt schnell gehen. Schafe sind Gruppentiere, außer Heu und einer Wiese brauchen sie auch und an allererster Stelle : Gesellschaft !

Und wir wollten nicht, daß unser altes Schafsmädchen vor Gram stirbt. 

Auch deshalb warf das plötzliche Ableben unseres Ziegenbockes große Eile auf. Pietät hin oder her...
Die Frage : Geben wir das Schaf ab und wenn ja, wohin, oder versuchen wir neue Gefährten zu finden ist vorgestern dann heiß diskutiert worden, in erster Linie zwischen meinem Mann und mir.
Gnadenhöfe, Tierschutzorganisationen, freundliche Einzelpersonen wurden angeschrieben, angerufen etc..

Und ich fand die Aufgabe der Weidetierhaltung, auch wenn es irgendwie vernünftig gewesen wäre, mit einem Mal genauso traurig, wie den Tod von Siggi, dem Bock. Und niemand hätte wirklich gewusst, wie es dem alten Skuddenmädchen weiter ergangen wäre, hätten wir sie, auch in vermeintlich wohlwollende Hände gegeben.

Und so hatte mein Mann ein Einsehen, wir einigten uns auf Quessant-Schäfchen und legten mit der Suche los. Knapp 24 Stunden hat es gedauert, bis wir fündig geworden sind. 
Und wenn der Gatte erstmal entschlossen ist, dann ist er auch nicht mehr zu halten.
Eine flotte Transportkiste wurde gezimmert, von mitfahrenden Menschen eingeladen und los ging die Reise... nach Holzminden. Wo Anneliese nicht unbedingt auf uns gewartet hat, aber was kann so ein Schäflein schon entscheiden.

Sie ist eine hellbraune Quessant-Aue, wahrscheinlich tragend, auch schon nicht mehr die Jüngste, sie ist wunderbar weich und sehr umgänglich. Es sollte ihre letzte Tragzeit sein, im nächsten Jahr wäre Anneliese aus der Zucht genommen worden und hätte dann sowieso einen Platz gebraucht.

Sie frisst aus der Hand und hat die Fahrt in der Kombikiste gut überstanden und wurde mit Skuddin erst einmal in den Stall gesetzt. Im Moment sieht es gut aus, ich fand die Beiden heute Morgen friedlich lagernd im Stroh.

Falls Anneliese wirklich ein Lamm bekommen sollte, bleibt das natürlich hier, ein Böckchen könnte man rechtzeitig kastrieren lassen und dann hätte ich eine hoffentlich nette Dreiergruppe.

Vernunft hin oder her... Ich freue mich über den Neubeginn der Weidehaltung. Die kleine Aue ist lieb und mit einem Lämmchen ist es natürlich noch schöner... 

Ach ja. 

Ein paar Säcke wunderbar weicher Quessantwolle habe ich auch noch mitgenommen. Wirklich ganz tolle Qualität, die auf eine richtig gute Haltung schließen lässt.

weiche, weiche Wolle !!! Annelieses Hinterteil !

Ein gutes Ende ? Besser auf jeden Fall, als ich zu hoffen gewagt habe.

Letztlich geht es nicht nur um die Schafhaltung .... an dieser Stelle musste und habe ich für mich die Frage geklärt: bin ich noch stark genug für das Landleben, das ich mir wünsche. Sollte ich mich zurücknehmen und schaffe ich die Versorung von Schafen kräftemässig. Aber die Quessants sind kleine Tiere und ich kann Anneliese mühelos heben. auch mit Schafsgeburten habe ich Erfahrung.
Wahrscheinlich kriegt Anneliese das auch allein hin, denn es ist ja nicht ihr erstes Lamm.
 

das Schaf hat auch wieder bessere Laune

Also hat sich die Frage beantwortet. Ja !

 Ich werde weitermachen. Alles in diesem Jahr hat mir dazu geraten.

 Ich finde eine wunderbare, junge Katze,
 mir wird ein Garten geschenkt und ich bekomme im Frühjahr ein Lämmchen.  

Mäh !

PS. die letzten Mails wegen der Adventsaktion werde ich heute verschicken, entschuldigt bitte, die Verspätung...