Mittwoch, 6. Februar 2019

Ein Rumziehbesen

... das war ich nie so richtig, auch nicht, als ich noch jung war, ( abgesehen von ein paar heimatlosen Jahren).
 Abends bin ich gern zu Hause, kehre am liebsten wieder ein, wenn es dunkel wird. Ich glaube, da bin ich ein wenig langweilig.




In der letzten Januarwoche allerdings, war ich sogar zweimal aus. Nach Streichen, Sortieren und Renovieren und damit dem zeitweisen Einwühlen in die eigene Geschichte, fand ich es wichtig, mir einen Aussenblick zu gönnen.
Die erste Gelegenheit bot dazu der "Liederabend 1968 " ein ambitioniertes Laien-Projekt des Schauspielhauses Duisburg, dargeboten im Ballhof zu Hannover.

 Ein szenischer Liederabend nur mit Musik aus eben jenem Jahr, an das ich mich, damals 10 jährig, nicht explizit erinnere. In unserer Familie waren die Ereignisse der Studentenrevolte kein Thema, wir hatten noch keinen Fernseher und im Radio lief Fussball oder Musik.

summer of 68


Ich erinnere mich lediglich daran, daß wir in der Schule von Zehntklässlern
angestiftet wurden," Ho, Ho, Ho chi minh " zu rufen, was wir auch brav taten, worauf der Lehrer ausflippte und die ganze Klasse Strafarbeit bekam.

 Was wir da gerufen hatten, wussten wir nicht und es erklärt hats uns auch keiner. 

Erst ein paar Jahre später, so Anfang der 70er Jahre wurden die Veränderungen, die das Jahr 1968 in Gang gesetzt hat , für mich wirksam und wirklich spürbar, aber das ist eine andere Geschichte.
Ein schöner Abend wars auf jeden Fall. Eine gute Idee der renommierten Theater, auf junge, talentierte Laien zu setzen und die Musik des Jahres 68 verfehlt auch in interpretierten Cover-Versionen nicht ihre Wirkung. 

Leider gab es keinen Trailer oder so ähnlich im Netz, und so musste ich mich auf die Suche nach einer entsprechenden , musikalischen Illustration des Posts machen.
Kein Problem : von diesem Stück gibts tausend Aufnahmen...



Gleich am Donnerstag der selben Woche gab es das nächste, außerhäusige Event
Die Violons barbares, sozusagen die "groben Geigen" , spielten im Schloss Landestrost im nahegelegenen Städtchen.
 Mehrfach schon hatte ich Kritiken über Konzerte in diesen geschichtsträchtigen Gemächern gelesen, und mich scheckig geärgert, nicht zu dem jeweiligen Konzert gegangen zu sein.
 Die Auswahl der Künstler oder Gruppen ist fast immer vom Feinsten, die Konzerte sind flugs ausverkauft , dabei die Eintrittspreise eher moderat.
Die "Violons barbares" , das sind drei Musiker, die mit ungewöhnlichen Instrumenten und ebensolchem Gesang eine Performance bieten, die man wahrlich als abgefahren bezeichnen kann.
Mongolischer Gesang und dazu ein Mix aus Folk, Rock, Jazz... sogar Anklänge an Punk waren zu vernehmen. Zwar traditionell beeinflusst, aber dennoch nicht angestrengt weltmusikbeflissen, die Musiker haben Humor und nehmen sich auch mal selbst auf die Schippe.

 Da hielt es auch manch reifen Konzertbesucher nicht mehr auf dem Gestühl. 

Unbedingt sehens- und hörenswert, energetisch aufladend und immer für eine Wiederholung gut. 
Hier für Euch noch eine Kostprobe...


... die Tage nach dem Konzert jedenfalls war ich voller Energie und sehr glücklich, ja, diese Musik scheint anstrengend... wenn man nur die Aufnahmen hört. 

Live ist die Gruppe der burner ! 

 Und ich bin wirklich kein Rumziehbesen !
Ach ja: Und morgen gehts zu Sophie Hunger...

4 Kommentare:

  1. Bei diesem Konzert wäre ich auch gern dabei gewesen.
    Schöne Auswärtszeiten hast du gehabt, mögen noch einige solcher Abende kommen.
    Liebe Inselgrüße
    Kerstin

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  2. Nimm dir Zeit zum Träumen, das ist der Weg zu den Sternen.
    Nimm dir Zeit zum Nachdenken, das ist die Quelle der Klarheit.
    Nimm dir Zeit zum Lachen, das ist die Musik der Seele.
    Nimm dir Zeit zum Leben, das ist der Reichtum des Lebens.
    Nimm dir Zeit zum Freundlichsein, das ist das Tor zum Glück.
    Unbekannt

    *UmärmelGRUßdazustell*

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  3. Das hört sich alles sehr interessant an. Es ist ja meistens gut, wenn man sich aufrafft und sich mal etwas anderes ansieht (auch wenn man dann wieder gerne nach Hause kommt).

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  4. ja das klingt gut, liebste grüße von Kathrin

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